Thema der Woche

22. Mai 2008

Smartphones: Besser kontrollierte Auswahl als pauschales Verbot

Mitarbeiter möchten oft ihr liebgewonnenes und bekanntes Smartphone mit all seinen Vorzügen auch im Beruf einsetzen. IT-Manager sehen das hingegen selten gerne, weil ein Wildwuchs solcher Endanwendersysteme sich ihrer Kontrolle entzieht oder die Administration zumindest deutlich erschwert. Doch zentral beschaffte und "verordnete" Geräte treffen häufig nicht auf große Gegenliebe bei den Angestellten, die einerseits ihr "persönliches" System auch personalisieren möchten und andererseits meist nur ungern zwei verschiedene Mobilgeräte benutzen, um Privates und Berufliches streng zu trennen.

"Unternehmen kämpfen gegen ihre Mitarbeiter auf verlorenem Posten, wenn es um mobile Endgeräte geht. Sie sollten erwägen, besser eine begrenzte Auswahl beliebter Geräte zu unterstützen anstatt sie generell zu bannen", empfiehlt Daniel Okubo, Analyst bei [externer Link] Datamonitor. Die Zulassung populärer Systeme führe zu zufriedeneren Mitarbeitern, die bereitwilliger mobile Lösungen nutzen und so auch ihre Produktivität außerhalb des Büros erhöhen.

Okubo ist Autor des Datamonitor-Reports "Enterprise Mobility: Trend Analysis to 2012", der unter anderem einen Anstieg der weltweiten Ausgaben für mobile Endgeräte von derzeit 6 Mrd. US-$ auf geschätzte 17 Mrd. US-$ in sechs Jahren prognostiziert. Das Einbringen endkundenorientierter Systeme in Unternehmensinfrastrukturen hat im englischen Sprachraum bereits den Begriff "Consumerization" geprägt. IT-Abteilungen müssen sich dieser Herausforderung stellen und den inhärenten Risiken aktiv begegnen, wenn sie mobile Lösungen nutzen wollen. Ein wesentlicher Schritt liege dabei in der Entwicklung spezifischer Richtlinien (Mobile Device Policies).

Eine Datamonitor-Umfrage unter IT-Managern, CIOs und IT-Entscheidern nennt Sicherheitsbedenken als das größte Hindernis bei der Einführung mobiler Lösungen. Das habe durchaus etwas von der Angst vor Unbekanntem, kommentiert Okubo: "Unternehmen fragen sich, wie sich dabei Sicherheit managen lässt und ob die mobile Technik in ihre aktuelle IT-Infrastruktur passt." An diesen Stellen seien besonders auch die Anbieter gefragt, entsprechende Lösungen zu liefern. Als entscheidende Funktionen nennt Datamonitor die Möglichkeit mobile Systeme ferngesteuert zu sperren, zu löschen und Diagnoseroutinen auszuführen. Der gezielte Ausschluss bestimmter Anwendungen sei ebenfalls wichtig.