Thema der Woche

19. August 2002

Neue PGP Corporation am Start

Am 19. August 2002 meldet sich ein neu gegründetes Unternehmen mit einem altehrwürdigen Namen zur Stelle: Die [externer Link] PGP Corporation hat von Network Associates alle wesentlichen Teile der Verschlüsselungssoftware Pretty Good Privacy (PGP) gekauft und bereits für November eine weiterentwickelte PGP-Version 8 für Windows und MacOS X angekündigt. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Ankündigungen erfuhr der Webserver des neuen Unternehmens anscheinend einen derart großen Ansturm, dass manche Besucher zunächst nur Fehlermeldungen sahen ("too many connections").

Lange Zeit musste PGP als scheintot gelten, nachdem der "Vorbesitzer" NAI im Oktober 2001 angekündigt hatte, das Produkt nicht fortzuführen. Lange Zeit suchte man offenbar vergeblich nach einem potenten Käufer. Die im Juni gegründete PGP Corporation geht jetzt nach eigenen Angaben mit 14 Mio. US-$ Risikokapital an den Start. Gegründet wurde das Unternehmen von "Technik-Veteranen" der Firmen Vantive, PeopleSoft, Symantec, Counterpane Internet Security sowie früheren PGP-Managern. Im Management-Team finden sich Namen wie Will Price (Vice President of Engineering, vormals Director of Engineering bei NAI) oder Jon Callas (Chief Technology Officer), einer der Autoren des OpenPGP-Standards und vormaliger CTO der NAI Network Security Division sowie Chief Scientist einer früheren PGP Inc. Zudem hat die PGP Corp. ein Technical Advisory Board eingerichtet, zu dem unter anderem der Ur-PGP-Erfinder Phil Zimmermann und der Sicherheitsexperte Bruce Schneier berufen sind.

Das neue Unternehmen hat sich in seinen Geschäftsprinzipien auch zur Kontinuität des Open-Source-Gedankens bei PGP bekannt. Für den nicht-kommerziellen Einsatz solle das Verschlüsselungsprogramm weiterhin als Freeware zur Verfügung stehen. Für geschäftliche Altkunden wolle man spezielle Umsteigerlizenzen anbieten.