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IT-Sicherheitsbewusstsein in Politik und Öffentlichkeit verstärken

Ohne Internet keine Informationsgesellschaft, ohne Sicherheit kein langfristiges Vertrauen in die neuen Technologien und keine optimale Nutzung des Internets und seines Potenzials. Diese eindringliche Botschaft richtete Willi Berchtold, Vizepräsident des BITKOM, anlässlich der SYSTEMS 2000 an Regierung und Öffentlichkeit. "IT-Sicherheit muss noch stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden", so Berchtold in München. "Der Wandel von der Old zur New Economy ist nur mit Vertrauen in die Produkte und Dienste möglich. Sicherheit muss zur Chefsache in deutschen Unternehmen werden – sie ist machbar, aber hat ihren Preis. Sicherheitstechnologien sind bereits weit entwickelt, aber noch nicht weit genug verbreitet."

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BITKOM feiert einjähriges Bestehen

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) hat in München sein einjähriges Bestehen gefeiert. Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie 1.500 Gäste aus Politik und Wirtschaft nahmen an der Veranstaltung im Rahmen der Messe SYSTEMS teil.


Gerhard Schröder präsentierte auf dem BITKOM-Geburtstagsempfang in einer pointierten Rede die Positionen der Bundesregierung.

BITKOM-Präsident Volker Jung zog in seiner Ansprache eine positive Bilanz des ersten Jahres. Dem BITKOM sei es gelungen, die bislang stark zerklüftete Verbandslandschaft im Bereich der Informations- und Kommunikationswirtschaft (ITK) deutlich zu straffen. Der BITKOM vertritt inzwischen 1.250 Unternehmen mit mehr als 750.000 Beschäftigten und 230 Milliarden Mark Umsatz. "Hiermit ist der BITKOM bereits ein Jahr nach seiner Gründung Europas Branchenverband Nr. 1", freut sich Jung. An die Politik richtete Jung die Forderung, das Bildungssystem schnellstmöglich einer tiefgreifenden Strukturreform zu unterziehen und eine gezielte Einwanderungspolitik einzuleiten.

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Das aktuelle Niveau an Informationssicherheit wird in vielen Unternehmen, vor allem mittelständischen Betrieben, kaum den hohen Anforderungen gerecht. "Zwar sind die Sicherheitstechnologien vorhanden und werden ständig weiterentwickelt, was jedoch häufig auf der Strecke bleibt, ist das Zusammenfügen von Komponenten und Produkten in eine Komplettlösung. Nur eine komplette Sicherheitsarchitektur bietet lückenlosen Schutz und ist zudem noch benutzerfreundlich. Hier muss die Industrie noch ihre Hausaufgaben machen", beschreibt Berchtold die Situation.

Langfristiges Vertrauen in Internet und E-Commerce erfordere auch Bewusstsein für die Notwendigkeit von Sicherheitsprodukten. Die Aufgabe der Industrie sei, deren konsequente Nutzung aktiv zu fördern – Aufgabe der Politik hingegen, Rechtssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig die Wettbewerbsposition der deutschen Kryptoindustrie zu stärken. Dafür muss die Politik darauf verzichten, übermäßig auf technische Regelungen Einfluss zu nehmen: "Ein Übermaß an technischen Regeln verhindert die Umsetzung vorhandener Technologie in Produkte und deren Markteinführung", warnt Berchtold. "Wettbewerbshemmend wirken sich auch deutsche Alleingänge in der Gesetzgebung aus. Kommunikation und Handel via Internet sind grenzüberschreitend und global, deshalb brauchen wir multinationale Gesetzte auf EU- und UN-Ebene." Um die Bedeutung des Internets und des E-Commerce auch von Regierungsseite nachdrücklich zu unterstreichen, muss der Staat zudem eine Vorreiterrolle einnehmen, etwa mit Bürgernetzen oder E-Government-Projekten, wie der elektronischen Steuererklärung.

BITKOM unterstützt alle Aktivitäten, um das Bewusstsein für Sicherheit im Internet zu steigern und steht in einem engen Dialog mit der Bundesregierung, dem Innen- und Wirtschaftsministerium sowie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, um eine nationale IT-Sicherheitspolitik oder -initiative zu etablieren. Mehrere Arbeitskreise, die mit hochrangigen Experten der BITKOM-Mitgliedsfirmen besetzt sind, fokussieren ihre Arbeit ausschließlich auf die Sicherheitsthematik. Im BITKOM stehen Ansprechpartner zu dieser Thematik für alle interessierten Kreise zur Verfügung.

Sicherheitstechnologie boomt

Weltweit werden mit Internet Security Software und Dienstleistungen zurzeit 11 Mrd. DM umgesetzt, so die Untersuchungen von Booz Allen & Hamilton. Für das Jahr 2002 wird sogar fast eine Verdopplung der Umsätze auf 19 Mrd. DM erwartet. Die deutsche Kryptoindustrie gilt als eine der leistungsfähigsten der Welt, sie ist führend in Europa. Datamonitor weist im Inland 50 % Marktanteil deutscher Unternehmen aus, amerikanische Produkte liegen bei 20–25 %. Der Gesamtmarkt für Internet Security Software in Deutschland umfasste nach Untersuchungen der IDC im Jahr 1999 ein Volumen von 273 Mio. US-Dollar. Im laufenden Jahr werden Umsätze in einer Höhe von 328 Mio. US-Dollar erwartet. Der Markt wächst mit einer durchschnittlichen Rate von 16,7% jährlich, so dass im Jahre 2003 506 Mio. US-Dollar Umsatz erwartet werden.

Weitere Informationen:

BITKOM
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.

Dr. Günther Welsch, Referat ITK-Sicherheit
Tel: 069/24 24 16-50
Fax: 069/24 24 16-16
E-Mail: g.welsch@bitkom.org

Elke Siedhoff, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0 30/2 75 76-1 10
Fax: 0 30/2 75 76-4 00
E-Mail: e.siedhoff@bitkom.org

Internet: externer Link  www.bitkom.org

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KES 5/2000, Seite 86