Thema der Woche

24. September 2009

Jedes zweite Unternehmen mit Datenschutz-Pannen?

Einer jüngst veröffentlichten Studie des [externer Link] Ponemon-Instituts zufolge gab es bei 53 % der befragten deutschen Unternehmen mindestens eine Datenschutzpanne innerhalb der letzten zwölf Monate – eine immense Steigerung im Vergleich zur Vorjahreserhebung, wo "nur" 34 % mindestens eine solche Panne angaben. Für die im Auftrag der [externer Link] PGP Corporation erstellte Umfrage wurden 490 IT-Manager und Geschäftsführer, Analysten und leitende Angestellte aus in Deutschland ansässigen Unternehmen befragt.

Besonders ehrlich gingen die Unternehmen dabei mit aufgetretenen Lecks nicht um: Die Bereitschaft zur Offenlegung von Datenpannen erwies sich in der Befragung als eher gering. Von den betroffenen Unternehmen und Organisationen berichteten lediglich 5 % über alle Vorfälle, weitere 14 % deckten Datenpannen zumindest teilweise auf – 81 % der Probleme wurden somit nicht öffentlich dargestellt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die seit 1. September 2009 in Kraft getretene Veröffentlichungspflicht durch das Bundesdatenschutzgesetz auf diese Statistik auswirkt.

Doch es gibt auch Ergebnisse, die hoffen lassen: So stufen 82 % der Befragten den Datenschutz im Rahmen ihres Risikomanagements als "wichtig" oder "sehr wichtig" ein. PGP folgert daraus, dass die Unternehmensentscheider die von Datenpannen ausgehenden potenziellen Gefährdungen für den Geschäftsbetrieb zumindest deutlich erkennen. Auch die Bereitschaft zu technischen Gegenmaßnahmen scheint zuzunehmen: Verschlüsselungstechnologie nehme in fast allen befragten Unternehmen und Organisationen einen festen Platz in der Datenschutzstrategie ein – 55 % nutzen der Studie zufolge entsprechende Lösungen bereits, 44 % befinden sich in der Planungs- oder Implementierungsphase.

Die Studie legt zudem nahe, dass ein strategischer Verschlüsselungsansatz die Gefahr von Datenpannen auch tatsächlich reduziert: Zumindest habe keine IT-Abteilung mit einer unternehmensweiten Verschlüsselungsstrategie mehr als eine Datenpanne in den letzten zwölf Monaten zu beklagen gehabt. Die Zahl der Teilnehmer, die den Einsatz von Verschlüsselungstechnologie strategisch plant, wachse dabei langsam, aber kontinuierlich: 31 % der Befragten (2008: 30 %) verfügen demnach über eine unternehmensweite Strategie zum konsistenten Einsatz von Verschlüsselungsapplikationen. 78 % nutzen teilweise einen strategischen Ansatz und verschlüsseln unternehmensweit oder abhängig von den genutzten Daten oder Anwendungen.