16. Juli 2008
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Meta-Suchmaschine Ixquick hat diese Woche das erste European Privacy Seal (EuroPriSe) erhalten, nachdem sie zuvor ihre Vereinbarkeit mit den Anforderungen des europäischen Datenschutzrechts nachgewiesen hatte. Das europäische Datenschutzgütesiegel "EuroPriSe" versteht sich als eine von unabhängiger Stelle geprüfte Orientierungshilfe für Unternehmen und Verbraucher bei der Auswahl datenschutzfreundlicher IT-Produkte und Dienstleistungen.
Ixquick ist eine Meta-Suchmaschine, die Recherchen im Internet ermöglicht, indem sie Suchanfragen an verschiedene Suchdienste weiterleitet, die Ergebnisse kombiniert und dem anfragenden Nutzer aufbereitet darstellt. Ixquick funktioniert dabei wie ein Proxy, insbesondere wird also die IP-Adresse des Nutzers nicht an die angefragten Suchmaschinen weitergegeben. Personenbezogene Daten des Nutzers (einschließlich der IP-Adresse), werden – anders als bei etlichen anderen Suchdiensten – nach 48 Stunden gelöscht.
Der Europäische Datenschutzbeauftragte Peter Hustinx lobte bei der Preisübergabe: "Das Europäische Datenschutzgütesiegel unterstützt die Umsetzung des europäischen Datenschutzrechts und zeichnet datenschutzfreundliche IT-Produkte und IT-basierte Dienste für Geschäftskunden und Verbraucher sichtbar aus. Die Verleihung des ersten europäischen Gütesiegels an die Meta-Suchmaschine Ixquick ist ein Meilenstein für die Umsetzung des Datenschutzes im Internet und verdient große Anerkennung." Ixquicks CEO Robert Beens betonte: "Suchmaschinen haben in der Datenschutzdebatte immer eine große Rolle gespielt. Entscheidend ist, dass das EuroPriSe-Siegel unser hohes Datenschutzniveau und die Datenschutzzusagen bestätigt, die wir unseren Nutzern geben."
EuroPriSe wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des eTEN-Programms mit 1,2 Mio. € gefördert. Das EuroPriSe-Konsortium besteht aus neun Partnern aus acht europäischen Ländern, geführt vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD). EuroPriSe bietet ein einheitliches, europaweites Produktaudit zur Zertifizierung von datenschutzfreundlichen IT-Produkten und IT-basierten Diensten auf der Grundlage des europäischen Datenschutzrechts. Das Gütesiegel wird nach erfolgreichem Durchlaufen eines zweistufigen, qualitätsgesicherten Verfahrens verliehen: Auf eine Begutachtung des Produkts oder Dienstes durch hierfür zugelassene rechtliche und technische IT-Sachverständige folgt eine Validierung durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle. EuroPriSe-Projektmanagerin Kirsten Bock zeigte sich zuversichtlich, dass in Bälde weitere Zertifizierungen erfolgen: "Das Interesse am EuroPriSe-Verfahren ist groß. 120 Sachverständige haben bisher an den EuroPriSe-Schulungen teilgenommen. Über 40 Gutachter aus 10 EU-Mitgliedstaaten haben das Zulassungsverfahren bereits erfolgreich abgeschlossen. 18 internationale Produkte befinden sich im Pilotverfahren und weitere Anträge liegen vor."
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