[Foto: Deutsche Messe AG] CeBIT 2008

Ordnungsmerkmale

erschienen in: <kes> 2008#1, Seite 16

Rubrik: CeBIT 2008

Schlagwort: Messevorschau

Zusammenfassung: Zum "Sechstage-Rennen" der IT lädt die CeBIT vom 4.–9. März 2008 nach Hannover. Die Messe startet erstmals an einem Dienstag und präsentiert sich mit einem neuen Hallenkonzept.

5 500 Aussteller haben sich laut Deutsche Messe AG bis Mitte Januar für die CeBIT angemeldet – damit dürfte die größte IT-Messe der Welt erneut etwas schrumpfen. Neben einer zeitlichen Kompression auf sechs Tage hat die CeBIT für 2008 auch ein neues Hallenkonzept erhalten. Nicht mehr genutzt wird dabei die "Mutter aller Messehallen": Den Ausstellern, die sich bislang in der 37 Jahre alten Halle 1 präsentiert haben, wurden laut Veranstalter alternative Flächen in anderen Hallen angeboten – aufgrund ihrer festen Einbauten sei die Riesenhalle nicht mehr ausreichend flexibel zu nutzen gewesen und hätte eine Umsetzung des neuen CeBIT-Konzepts behindert. Zum Beispiel findet man daher heuer IBM, Novell und Datev in Halle 2, Panasonic und Samsung in der Halle 26.

Auch der Kernbereich zur Unternehmens-IT wurde neu strukturiert und unter dem Begriff Business Solutions in den Hallen 2 bis 7 gebündelt: Halle 2 beherbergt neben Storage, Servern und IT-Dienstleistungen auch das Thema Virtualisierung, das die Deutsche Messe in Kooperation mit der Magirus-Gruppe ausrichtet. Die bereits in den vergangenen Jahren in der Halle 3 platzierten Themen Enterprise- (ECM) und Web-Content-Management (CM – inkl. "Web 2.0") erfahren eine Ergänzung um Dokumentenmanagement (DMS) inklusive Lösungen zur elektronischen Erfassung, Recherche und rechtssicheren Langzeitarchivierung digitaler Unternehmensinformationen – System-Software, Business-Intelligence sowie Enterprise-Information-Integration sind ebenfalls in Halle 3 ansässig.

Microsoft, SAP und die Software AG sowie zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen bilden das Grundgerüst von Halle 4: Neben Enterprise-Resource-Planning-Systemen (ERP) gibt es dort serviceorientierte Architekturen (SOA), Geschäftsprozess-Management-Systeme (BPM) sowie Customer-Relationship-Management-Anwendungen (CRM), Lösungen zum Online-Marketing und die neue Plattform Consulting & Services zu sehen.

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CeBIT - Hannover, 4. März bis 9. März 2007

  Vorver­kauf Tages­kasse
Tageskarte 33 € 38 €
Dauerkarte 71 € 81 €
Die CeBIT-Eintrittsausweise gelten gleichzeitig als Fahrkarten im Großraumverkehr Hannover.
Katalog und CD-ROM je 26,50 €
(ggf. zzgl. Porto und Verpackung)
Ticket- und Katalog-Hotline +49 1805 000689
Öffnungszeiten tägl. 9–18 Uhr
Web [externer Link] www.cebit.de
CeBIT-TV [externer Link] http://cebit.digitales-leben.tv

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Neben der Darstellung zahlreicher Branchenlösungen und Supply-Chain-Management-Anwendungen (SCM) hat sich Halle 5 laut Veranstalter mittlerweile zur "ERP-Halle" entwickelt, mit sämtlichen Anwendungen für eine effiziente Ressourcenplanung im Unternehmen. Außerdem werden dort die Initiative CeBIT Mittelstand und der LinuxPark eingerichtet.

"Security World" in Halle 6

Lösungen zum Human-Resources-Management (HR), der CeBIT Job & Career Market sowie die neue Sonderpräsentation Learning & Knowledge Solutions teilen sich heuer Halle 6 mit der Sicherheit, inklusive der Themen Biometrie und Kartentechnik: Die CeBIT Security World belege dabei "den kompletten Süden der Halle 6" und präsentiere "die gesamte IT-Sicherheitsbranche in gestraffter Struktur unter einem Dach", so der Veranstalter in einer Pressemitteilung. Gut 100 Fachvorträge werden die Ausstellung im Forum der Security World begleiten und, "um den veränderten Anforderungen der ausstellenden Sicherheitsanbieter an einen effizienten Messeauftritt gerecht zu werden", richte die Deutsche Messe AG in Kooperation mit innoea Consulting und mittelstandswiki.de erstmals eine Security World Lounge mit Besprechungsbereich und Catering-Area ein – Partner sind unter anderem BitDefender, F-Secure, McAfee, phion und Versatel. Auch die Sonderpräsentation CefIS – Centrum für Informationssicherheit wird dort, in ebenfalls etwas kompakterer Form, stattfinden (s. S. 32 im gedruckten Heft).

AutoID/RFID und Professional Output sowie Office Solutions werden Halle 7 bevölkern. Halle 9 präsentiert wie in den Vorjahren "Zukunftstrends der digitalen Welt" im Future Parc und thematisiert im Green IT Village klimaschonende Informationsverarbeitung. In den Hallen 12 und 13 dreht sich alles um das Thema Netzwerke und Halle 17 bündelt Soft- und Hardwaresysteme der Banken- und Finanzbranche: Der Schwerpunkt Banking & Finance wurde dazu um das CeBIT Finance Solutions Forum und den Bereich Point of Sales erweitert.

Produkte und Aussteller

Nach sechs Jahren Pause kommt Wick Hill wieder nach Hannover und präsentiert sein Dienstleistungsportfolio sowie Produkte von Celestix, CryptoCard, Enterasys, Fortinet, Kaspersky Lab und WatchGuard. Interessenten können direkt unter [externer Link] www.wickhill.de/cebit einen Beratungstermin mit dem Security-Distributor oder einem der vertretenen Partner vereinbaren und in diesem Zuge eine kostenlose Eintrittskarte für die CeBIT erhalten. Unter anderem zu sehen: Enterasys zeigt als Lösung zum Security-Information- und -Event-Management (SIEM) seine Dragon Security Command Console, die Daten von Firewalls, Anti-Virus-, VPN-, IDS/IPS- und AAA-Systemen sowie Applikationssoftware erfasst und korreliert. Neben aktualisierten Lösungen zum Unified-Threat-Management hat WatchGuard auch eine erweiterte Version seines System Managers im Gepäck, der nunmehr auch mittelständischen Vertriebspartnern Managed Security-Services ermöglichen soll. Neu im Portfolio von Wick Hill ist CryptoCard, ein Anbieter von Authentifizierungslösungen mit Token im Format von Kreditkarten oder Schlüsselanhängern sowie per Software für PC, Mac und PDAs.

Halle 6, Stand H24,
[externer Link] www.wickhill.de

Smartcard per microSD

Auf drei Partnerständen präsentiert die Nürnberger certgate GmbH (vormals IICS GmbH) Entwicklungen und Anwendungen für die Sicherheit von Smartphones: In Halle 6 gibt es bei e.siqia die certgate-Smartcards im microSD-Format im Praxiseinsatz für vertrauenswürdige elektronische Identitätsnachweise und digitale Signatur von Dokumenten und E-Mails auf Smartphones zu sehen. Neu ist dabei die certgate TCOS 3.0 Smart Card auf Basis des Karten-Betriebssystems von T-Systems Enterprise Services. In Halle 17 dient die microSD-Smartcard zur Absicherung eines mobilen Clients für den Electronic-Banking-Internet-Communication-Standard (EBICS). Auf dem Messestand von Bayern Innovativ in Halle 9 präsentiert das Unternehmen hingegen integrierte Komplettlösungen für den Schutz mobiler Geräte sowie Smartphone-Applikationen, unter anderem eine Smartcard für Mobiltelefone, die laut Anbieter sowohl die BSI-Anforderungen als auch europäische Sicherheitsanforderungen zur Authentisierung von Anwendungen in der Industrie, bei Behörden und Militär erfüllt.

Halle 6, Stand H54 (e.siqia), Halle 9, Stand B20 (Bayern Innovativ), Halle 17, Stand D12 (SIZ),
[externer Link] www.certgate.de

Smartcard per USB

Aufgrund der neuen CeBIT-Ausrichtung mit einer stärkeren Orientierung an Themen und Lösungen verzichtet Kobil Systems nach eigener Aussage dieses Jahr auf einen separaten Stand, präsentiert seine mobilen Banklösungen jedoch im Future-Banking-Pavillon. In der Sonderschau "Bankfiliale 2012" zeigt das Unternehmen seine Produkte für das Corporate- und Private-Banking, vom Einmalpasswortsystem SecOVID als Alternative zu PIN-/TAN-Listen bis hin zu USB- und smartcardbasierten Lösungen wie mIDentity oder EMV-TriCAP, die mobiles Online-Banking von beliebigen PCs aus ohne Software-Installation ermöglichen.

Halle 17, Stand C48,
[externer Link] www.kobil.de

Sicherheit mit 1 GBit/s

Die neue SINA Box 1000 der secunet Security Networks AG wird auf der CeBIT zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert – sie erreicht nach Anbieterangaben eine Verschlüsselungsleistung von 1 GBit/s. In zwei 19-Zoll-Höheneinheiten beherbergt die Box dazu einen Intel Core2Quad-Prozessor, fünf Netzwerkschnittstellen und zwei redundant ausgelegte Netzteile. Das System dient als IPsec-VPN-Gateway der Verbindung mit geschützten oder behördlich klassifizierten Netzen über das Internet; seine Grundlage ist ein speziell minimalisiertes und gehärtetes Linux-Betriebssystem. Die "sichere Inter-Netzwerk Architektur" (SINA) Box 1000 wird vorerst im VS-NfD-Bereich und bei SINA Business eingesetzt, einem Hochsicherheits-VPN für die Industrie.

Halle 6, Stand J36,
[externer Link] www.secunet.com

Sichere Räume und Rechenzentren

Lampertz ist dieses Jahr gleich auf zwei Ständen vertreten: In Halle 2 (Stand B38) zeigt das Unternehmen seine Datensafes, Funktionsmöbel und modularen Sicherheitsräume. Mehrere Vorführungen pro Tag sollen die Flexibilität dieser Lösungen veranschaulichen: Ein kompletter Sicherheitsraum wird dazu erweitert und wieder reduziert. Darüber hinaus zeigt das Haus eine Demonstration der Wasserdichtigkeit seines Modulsafes und erstmals die neue Türvariante mit Einbruchschutz "WK III". In Halle 12 heißt das Motto hingegen "Rittal together": Gemeinsam mit den Schwesterfirmen Litcos und Rittal zeigt das Unternehmen ein voll funktionsfähiges Rechenzentrum im Live-Betrieb inklusive Hochverfügbarkeitsraum. Ein kostenloser Shuttle-Service soll Besuchern den Wechsel zwischen den beiden Hallen erleichtern.

Halle 2, Stand B38 und Halle 12, Stand B26,
[externer Link] www.lampertz.de / [externer Link] www.litcos.de / [externer Link] www.rittal.de

Simulierter Systemausfall und Datenrettung

In Live-Demonstration zeigt Libelle Sales + Services wie sich Daten, Applikationen und Prozesse nach einem Systemausfall in kurzer Zeit wiederherstellen lassen: Zum Einsatz kommt dabei die Disaster-Recovery- und Hochverfügbarkeitslösung Libelle BusinessShadow. Die Software spiegelt laut Anbieter Daten durch einen flexibel einstellbaren "Trichter" zeitversetzt und schaltet bei Systemausfall automatisch auf das Spiegelsystem um. Innerhalb von Minuten sollen Unternehmen dadurch mit dem unbeschädigten Datenstand weiterarbeiten können, der vor dem Fehler vorlag. Gleichzeitig entlaste die Lösung auch das Produktivsystem, indem beispielsweise ein Backup über die Spiegelseite laufe.

Halle 6, Stand H26/1 (CefIS), [externer Link] www.libelle.com/de/

VoIP as a Service

Seinen Hosted-IP-Telefonie-Service clara NetPhonie Hosted PBX zeigt Managed-Services-Provider Claranet auf dem snom-Partnerstand. Die Lösung wird laut Anbieter für jeden Kunden individuell aufgesetzt und auf seine speziellen Bedürfnisse zugeschnitten: Business-Kunden können so ihre komplette Telefoninfrastruktur inklusive zugehöriger Hardware physisch auslagern. Innerhalb des Unternehmens sei außer den Voice-over-IP-Endgeräten keine spezifische Telekommunikationshardware mehr erforderlich; eingesetzt werden dafür automatisiert konfigurierbare VoIP-Telefone der Berliner snom technology AG. Durch die parallele Bedienung mehrerer Standorte seien zudem Leistungsmerkmale wie das Übernehmen von Anrufen über Lokationsgrenzen hinweg möglich; auch Heimarbeitsplätze lassen sich nahtlos integrieren.

Halle 13, Stand D26 (bei snom), [externer Link] www.clara.net / [externer Link] www.snom.com

Lizenzierung plus Identität

WIBU Systems haben ihre Kopierschutzhardware CodeMeter, die als Lizenzierungs- und Schutzlösung für Software, Dokumente, Medien und Zugriffe zum Einsatz kommen kann, nunmehr um eine Identifizierungskomponente erweitert. CodeMeter Identity soll vielfältige Möglichkeiten schaffen, Dokumente oder Updates einer geschlossenen Benutzergruppe anzubieten oder beispielsweise Nutzer einer Software-as-a-Service-(SaaS)-Lösung sicher zu authentifizieren. Clientseitig unterstützt das System Windows, MacOS X, Linux und Sun Solaris, auf dem Server ASP.NET sowie PHP. Am dritten CeBIT-Tag veranstaltet WIBU zudem ein kostenloses zweistündiges "Secure-Code"-Seminar über den Schutz von .NET-Assemblies durch harte Verschlüsselung sowie das Lizenzmanagement mit CodeMeter (aufgrund begrenzter Teilnehmerzahl Anmeldung erforderlich).

Halle 6, Stand K46, [externer Link] www.wibu.de

Web-Application-Firewalls

Seine Web-Application-Firewall der "2. Generation" zeigt art of defence bei seinen Partnern GeNUA und Microsoft (am Forefront-Stand). hyperguard soll Angriffe auf Web-Anwendungen aus dem Internet abwehren und unberechtigte oder böswillige Zugriffe auf webbasierte Unternehmensanwendungen wie Kundenportale, Online-Angebote von Finanzdienstleistern oder Web-Shops blockieren. In der aktuellen Version habe man die proaktiven Schutzmaßnahmen dabei deutlich erweitert, vor allem über die so genannte URL-Encryption: Dabei wird nicht die ursprünglich von der Web-Applikation erzeugte URL an den Browser geliefert, sondern eine verschlüsselte Adresse erzeugt, die an bestehende Session-Informationen gebunden werden kann. Der logische Aufbau der Anwendung wird dadurch im Internet "unsichtbar", was die mögliche Angriffsfläche deutlich reduziere. Zusätzlich soll die Lösung unter anderem vor Cross-Site-Scripting und direkter Manipulation der Web-Anwendung, beispielsweise durch Command-Injection-Angriffe schützen.

Halle 6, Stand G46 (GeNUA), Halle 6, Stand E12 (Microsoft),
[externer Link] www.artofdefence.com

Der Schweizer Hersteller von Web-Application-Firewalls Visonys will auf der Messe Besuchern zu Fragen von Risikomanagement, Intrusion-Prevention und Applikationssicherheit sowie zum Payment-Card-Industry-Data-Security-Standard (PCI DSS) Rede und Antwort stehen. Als Produktneuheit gibt es zudem die neue Version 4.1 von visonysAirlock zu sehen, die eine deutliche Vereinfachung der Sicherheits-Administration von Onlineapplikationen bewirken soll – gleichzeitig sorge das System für die Terminierung von Verbindungen und Protokollen, authentifiziere Benutzer getrennt von der Business-Logik und filtere Requests auf allen Ebenen, was unter anderem Schutz vor SSL- und Authentication-Denial-of-Service, Cookie-Poisoning, Forceful-Browsing, SQL-Injection und Cross-Site-Scripting bieten soll. Die Sicherheitssoftware lasse sich dabei schrittweise in bestehende Webumgebungen integrieren: Die Filter können zunächst in einem passiven Modus arbeiten, in dem Verletzungen der zuvor eingegebenen Sicherheitsregeln zwar geloggt, aber Anfragen nicht blockiert werden. Überdies arbeite die Lösung als ICAP-Client zur Integration in Anti-Virus-Prüfprozesse.

Halle 6, Stand J36,
[externer Link] www.visonys.com