Thema der Woche

28. Februar 2007

Sicherheit von Suchergebnissen

Dass Internet-Suchmaschinen auch Ergebnisse mit heiklem Inhalt liefern, ist wenig überraschend. Heikel ist jedoch, dass "gesponserte Suchergebnisse" einen fast dreimal so hohen Anteil gefährlicher oder belästigender Webseiten enthalten wie "normal". Einer Studie von [externer Link] McAfee zufolge verweisen im Durchschnitt 4,4 % aller angezeigten Suchergebnisse der fünf populärsten US-Suchmaschinen (Google, Yahoo!, MSN, AOL und Ask.com) auf bedenkliche Seiten – während der Anteil bei "normalen" Ergebnissen rund 3 % beträgt, stuft die Studie ganze 8 % der gesponserten Suchergebnisse in die Gefährdungsklassen gelb oder rot ein.

Für diese Bewertung klassifiziert McAfee nach eigenen Angaben all jene Online-Präsenzen mit Gefährdungsstufe "rot", die durch die Verbreitung von Adware, Spyware und Viren, dem Ausnutzen von Browser-Sicherheitslücken, einer Beteiligung an Spam-Versand oder "engen Verbindungen" zu anderen Websites dieser Risikoklasse aufgefallen sind. Als "gelb" stuft der Anbieter solche Sites ein, die zwar die Gefährdungstests bestanden haben, aber angesichts "belästigender Elemente" dennoch eine entsprechende Aufmerksamkeit von Internetanwendern erforderlich machen; als Beispiel nennt die Studie den exzessiven Einsatz von Pop-up-Bannern, ein hohes Volumen "legitimer" E-Mail-Zusendungen oder die Aufforderung an den Anwender, seine Browser-Einstellungen zu verändern.

Das Risiko, auf eine riskante Webseite geleitet zu werden, sei zwar gegenüber der Vorgängerstudie um 12 % gesunken, dennoch rechnet die Erhebung hoch, dass Endanwender mehr als 268 Millionen Mal pro Monat über Suchmaschinen heikle Ziele erreichen. Ausgangspunkt der jetzigen Studie war eine Auswahl von 2 500 häufig verwendeten Suchbegriffen, wobei von jeder der fünf analysierten Suchmaschinen die Resultate auf den jeweils fünf ersten Ergebnisseiten hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit untersucht wurden. Wenig überraschen dürfte dabei, dass nicht-jugendfreie Suchbegriffe mit 8 % zu etwa doppelt so vielen unsicheren Resultaten führen wie jugendfreie Anfragen. Ebenfalls besonders riskant sind Suchanfragen, die den Begriff "kostenlos" (free) enthalten: Bei ihnen beträgt der Anteil der "gelben" oder "roten" Websites sogar 14,5 %. Auch "Zeitgeist"-Begriffe beispielsweise "iPod Nano", "MP3 Musik-Downloads" und "winmx" stellen ein besonderes Risiko dar: 23,3 % der zugehörigen Resultate entfielen auf die Risikostufen gelb und rot.

Ganze 41 % der als gefährlich eingestuften Suchergebnisse sind Websites, die E-Mail-Adressen sammeln, um diese für den Spamversand zu missbrauchen. Jeweils ein Viertel der riskanten Ergebnisse verweisen auf Online-Präsenzen, hinter denen sich gefährliche Downloads oder Betrugsversuche verbergen. Immerhin 3 % nutzen Sicherheitslücken der Browser-Software aus, wobei – je nach vorliegenden Einstellungen – allein der Aufruf einer solchen Seite genügen kann, um ernsthafte Sicherheitsprobleme auf dem PC zu bewirken. Etwas weniger als ein Drittel der gefährlichen Suchergebnisse enthalten Links zu anderen riskanten Websites. Grundsätzlich gelte für viele der analysierten Seiten, dass sie gleich in mehrfacher Hinsicht als gefährlich einzustufen sind, resümiert McAfee.

Der [externer Link] vollständige McAfee-Bericht zur Sicherheit von Suchmaschinen steht im Internet bereit, ebenso wie die [externer Link] Vorgängerstudie vom Mai 2006.