Thema der Woche

05. Mai 2004

Spam-Abwehr: Praxis überwiegend ungenügend?

Die in Unternehmen eingesetzte Spam-Abwehr bietet offenbar in vielen Fällen nur lückenhafte Sicherheit – zu diesem Schluss kommt eine Online-Umfrage unter 1 200 Unternehmensangehörigen aus aller Welt, die [externer Link] Clearswift mit Unterstützung von [externer Link] TRUSTe durchgeführt hat.

Über 72 % der befragten Unternehmen setzen zwar Anti-Spam-Lösungen ein, jedoch hält über die Hälfte dieser Unternehmen (55 %) ihre Software für nicht effektiv genug. Die Studie sieht eine von vielen Ursachen für die Wirkungslosigkeit der eingesetzten Filtertechnologien in der unzureichenden Pflege der Software: 36 % der Befragten geben an, dass die in ihrem Unternehmen genutzten Anti-Spam-Tools nach der Installation weder aktualisiert noch neu konfiguriert wurden. 63 % der Unternehmen nutzen der Umfrage zufolge Filter nur für E-Mail-Content, nicht aber für Web-Inhalte, wodurch laut Clearswift eine umfassende Spam-Abwehr nur sehr eingeschränkt möglich ist, da der parallele Einsatz von Web-Filtersoftware für effektives Blockieren von HTML-Spam unerlässlich sei. Das Unternehmen resümiert: "Die Anbieter und Hersteller entsprechender Filtersoftware sind hier mit ihrer Beratungsleistung gefordert. Eine intensivere Aufklärungsarbeit über die sich ständig ändernden Gefahren aus dem Netz und ihre Folgen ist nach wie vor unumgänglich."

Sind die Anti-Spam-Tools nicht ausreichend konfiguriert, steigt zudem der False-Positive-Anteil. Über 14 % der befragten Unternehmen des [externer Link] Clearswift Spam Monitor 2004 (PDF-Link) können dies mit einem Anteil zwischen 5 % und 25 % fälschlicherweise aussortierter Nachrichten bestätigen; bei mehr als 3 % der Unternehmen liegt dieser Anteil sogar über einem Viertel – immerhin hat gut ein Drittel auch keinerlei Beeinträchtigung "normaler" E-Mails erfahren, jedenfalls nicht bewusst.

Auch die Aufklärung der Anwender über den sicheren Umgang mit E-Mail erscheint bei weitem nicht ausreichend: Während mehr als ein Drittel keine Anti-Spam-Richtlinien implementiert hat, sind sich 19 % der Befragten nicht sicher, ob eine entsprechende Richtlinie in ihrem Unternehmen existiert. 22 % wussten hingegen sicher zu berichten, dass Kollegen auf Spam-Mails geantwortet haben, was die Adressen für Spammer nur wertvoller macht und üblicherweise für zusätzliche Werbefluten sorgt.