Thema der Woche

9. Dezember 2002

Gute Aussichten für IP-VPNs

Günstige Entwicklungsperspektiven bescheinigt eine aktuelle Analyse der Unternehmensberatung [externer Link] Frost & Sullivan dem Europamarkt für IP-VPN-Hardware- und -Software-Gateways. Danach soll der Umsatz von 428 Millionen Euro (2001) binnen fünf Jahren auf 1,2 Milliarden Euro (2006) steigen. Als Wachstumsfaktoren sehen die Analysten zunehmenden Wettbewerb, sinkende Preise, verbesserte Funktionalität, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit der VPNs sowie neue Anwendungen und Ländermärkte.

Als problematisch erweist sich bei VPNs laut Frost & Sullivan aber eine bislang noch mangelhafte Dienstgüte (Quality of Service, QOS). Das gelte vor allem für VPN-Konfigurationen über große Entfernungen. Verzögerungen, wie sie bei der Nutzung öffentlicher Netze entstehen können, sind für empfindliche Anwendungen mit Echtzeitübertragung wie Sprache oder Video nicht akzeptabel. Insofern prognostiziert die Analyse, dass die Standleitungstechnik auf absehbare Zeit parallel zu den IP-VPNs existieren und die Konkurrenz großer Standleitungsanbieter auch weiterhin das VPN-Wachstum schmälern wird. Ein weiteres Problem sei die Sicherheit der Remote-Access-Points: Angesichts schrumpfender Sicherheitsbudgets der IT-Abteilungen dürften die Sicherheitslücken in der Client-Software den Einsatz von IP-VPNs eher behindern.

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Europamarkt für IP-VPN-Hardware- und -Software-Gateways
Umsatzprognose bis 2006
Quelle: Frost & Sullivan Report B094 (12/02) Jahr 
Umsätze (in Millionen Euro)
2000 302,2
2001 428,2
2002 618,2
2003 821,8
2004 984,8
2005 1.112,7
2006 1.202,3
]

Als "stärksten Anbieter" in der europäischen IP-VPN-Branche benennen Frost & Sullivan derzeit Check Point. Allerdings sei diese Position durch Hardware-Hersteller bedroht, da Hardware-Lösungen größere Zuwachsraten aufweisen würden. Als Reaktion darauf sehen die Analysten Check Points Allianzen mit Geräteherstellern wie Nokia. "Gut aufgestellt als Hardware-Marktführer und entschieden auf dem Vormarsch" sei zudem Cisco; dieses Unternehmen werde "voraussichtlich den IP-VPN-Gateway-Gesamtmarkt der Zukunft anführen", da es alle Teilmärkte abdecke, aber vor allem im oberen Marktsegment stark sei.