27. März 2002
Zwei "Regierungserklärungen" der anderen Art hatten zur CeBIT Premiere: Auf CD-ROM erklären zwei Bundesministerien den Bürgerinnen und Bürgern wie Verschlüsselung funktioniert und wie man sich mit seinem PC sicher im Internet bewegt. Dabei belässt man es allerdings nicht bei warmen Worten, sondern hat starke Software gleich mit dazugelegt: beispielsweise den GNU Privacy Guard (GPG) zur Verschlüsselung, AntiVir gegen Computerschädlinge oder den Webwasher gegen unerwünschte Inhalte aus dem WWW. Über ein allgemein gesteigertes Sicherheitsbewusstsein von Computeranwendern dürften die Projekte letztlich auch eine positive Auswirkung auf die Sicherheit am Arbeitsplatz haben.
Im Einzelnen behandelt die Broschüre GnuPP für Einsteiger das komplexe Thema Public-Key-Verschlüsselung auf unterhaltsame und verständliche Weise. Zum GNU Privacy Project (kurz GnuPP) gehören neben dem eigentlichen Verschlüsselungsprogramm GPG auch zwei Windows-Frontends, die das Kommandozeilenungetüm für "normale Menschen" erst benutzbar machen. GPG arbeitet nach dem OpenPGP-Standard und könnte künftig in der breiten Anwendung Pretty Good Privacy (PGP) beerben, das der Hersteller Network Associates nicht mehr für die Allgemeinheit pflegen will. GPG ist zwar noch nicht perfekt, aber besonders in Zusammenhang mit dem Windows Privacy Tray (WinPT) und einem "verschlüsselungsbewussten" E-Mail-Client oder -Plug-in schon gut handhabbar (GPG-Support gibts beispielsweise durch Outlook-, Mozilla-, Eudora- und Pegasus-Plug-ins oder das Mail-Programm The Bat!).
Das GnuPP-Paket mit Broschüre und CD kann man bei der dMb Agentur kostenlos anfordern ( vollst. Adresse); ein Download der Programme und Broschüren ist ebenfalls möglich (jeweils ca. 6 MB). Der Einsatz der Open-Source-Software ist übrigens auch im kommerziellen Umfeld kostenlos.
Die Bürger-CD Ins Internet - mit Sicherheit behandelt hingegen einen breiteren Bereich: Informative, leicht verständliche HTML-Texte informieren über prinzipielle und konkrete Risiken beim Online-Gang und helfen dem Anwender, sich und seinen Rechner selbst zu schützen. Die BSI-Toolbox liefert zudem Software gegen Viren, Web- und Verschlüsselungs-Tools sowie Ad-aware zum Aufspüren und Entfernen von so genannter Spyware (Werbetrojaner).
Die Bürger-CD kann gegen Einsendung eines an sich selbst
adressierten Rückumschlags (DIN C5 frankiert mit
1,53 €) angefordert werden beim
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Referat III 2.1
Postfach 200363
53133 Bonn