Die Deutsche Post Signtrust wird im Zuge der Neustrukturierung
des Konzerns aufgelöst, meldete die Deutsche Post Ende Mai.
Mit der elektronischen Signatur habe man als einer der
führenden Anbieter auf diesem Markt die rechtsverbindliche
Kommunikation im Internet vorangetrieben. Die allgemeine
Marktsituation erlaube jedoch keine Fortsetzung des Geschäfts:
"Die Zeit für eine solche Technologie ist noch nicht
reif. Unsere Pläne für die Geschäftsentwicklung
waren unter den gegebenen Bedingungen nicht einzuhalten. Als
börsennotierter Konzern müssen wir immer den Wertbeitrag
eines jeden Geschäfts im Auge behalten",
äußerte Dr. Clemens Beckmann, Geschäftsführer
der eBusiness GmbH der Deutschen Post in einer
Pressemitteilung.
Als die KES vor einem Jahr nach Erwartungen an das neue Signaturgesetz (SigG) gefragt hat, waren die Antworten überwiegend positiv (vgl. KES 2001/3, S. 6). Viele favorisierten die höchste Qualitätsstufe, qualifizierte Signaturen mit Anbieterakkreditierung: als einzig zukunftssicher (GI), Bekenntnis zur Haftung (DATEV) oder transparente, echte Sicherheit (Signtrust). Das Ende der abwartenden Haltung wurde prognostiziert (Telesec). Das Jahr hat zwar – auch große – Pilotprojekte in geschlossenen Benutzergruppen gebracht, aber keinen breiten Durchbruch (s. a. S. 14). Das Aus bei Signtrust hat unserer neuerlichen Stimmensammlung nun ein dunkles Vorzeichen beschert.
Johannes Feulner, CEO der fun communications GmbH,
befindet sich ebenfalls auf dem geordneten (Teil-)Rückzug:
"Bis zur flächendeckenden Verbreitung der digitalen
Signatur ist es noch ein weiter Weg. Nicht nur müssen Karten
und Lesegeräte erst in großer Stückzahl in den
Markt gebracht werden, eine zweite Hürde ist die Realisierung
eines effizienten Workflows für die Bearbeitung von
Online-Formularen in den Behörden. Wir haben erkannt, dass
für uns als Lösungsanbieter kurz- und mittelfristig mit
der Digitalen Signatur kein nennenswerter Umsatz zu generieren ist
und uns deshalb dazu entschlossen, die Vermarktung unserer
Signaturkomponente fun eContractor nicht weiter zu
verfolgen."
Ernüchterung zeigt sich auch bei Stefan Engel-Flechsig,
CEO der Radicchio-Initiative für
drahtlosen E-Commerce: "Die aktuelle Entwicklung könnte
Deutschland seine Rolle als europäischer Vorreiter für
digitale Signaturen kosten. Obwohl die deutsche
Signaturgesetzgebung große Beachtung fand, hat sie ihr
eigentliches Ziel verfehlt, einen Markt für sicheren
E-Commerce zu etablieren." Signtrust sei übrigens in
Europa nicht der erste Anbieter, der das Handtuch wirft: Schon
letztes Jahr hätte das Schweizer Unternehmen Swisskey,
später dann Interclear in Großbritannien dicht gemacht.
"Andere könnten in Kürze folgen",
befüchtet Engel-Flechsig.
Probleme sieht Engel-Flechsig weder in fehlender Expertise, Technologie, Gesetzgebung noch Standardisierung: "Womöglich waren einfach unsere Erwartungen zu hoch. Vielleicht haben wir die Fähigkeiten des Marktes überschätzt, den Graben zwischen technischen Möglichkeiten und alltäglicher Realität zu überwinden. Nach dem Hype ist jetzt Realismus eingekehrt und wir müssen einsehen, dass wir uns noch immer in der Pilotphase der 'Early Adopters' befinden. Zumindest lässt das Raum für Hoffnungen."
Eine längere Durststrecke und weitere Konsolidierung bei
Trustcentern erwartet die Information Risk Management Group von KPMG
Deutschland: "Der Mittelstand und der Endverbraucher
werden auf das nächste Jahrzent betrachtet von der –
nach wie vor – hohen Komplexität der gesetzlichen
Anforderungen und unterschiedlichen Signaturtypen
'verschont' bleiben, was aber auch dazu führt, dass
sich deutschlandweit höchstens ein bis zwei akkreditierte
Zertifizierungsstellen halten werden, da ohne entsprechende
Nachfrage für diese Dienstleistung keinerlei Gewinn zu
erwirtschaften ist", so Brad Chapman. "Wir sind der
Meinung, dass sich die digitale Signatur nur im automatisierten
B2B-Bereich bei großen Unternehmen durchsetzen
wird, aber erst, wenn SAP und Co. diese Funktionalität
implementiert haben."
Für die Giesecke
& Devrient GmbHäußerte Andrea Bockholt
Verständnis für Rückzieher: "In Deutschland
gibt es de facto die qualifizierte Signatur nur mit
Anbieterakkreditierung. Der Markt fragt Lösungen auf diesem
Sicherheitsniveau aber nicht in dem Umfang nach, den ein
Dienstleister zur Refinanzierung benötigt. Was wir jetzt
brauchen, ist eine Lösung auf hohem Sicherheitsniveau, die den
Ansprüchen der Kunden genügt, bezahlbar ist und vom Staat
anerkannt wird. Nur so kann sich die digitale Signatur in
Deutschland endlich durchsetzen."
Dr. Johann Bizer, Assistent am Institut für
öffentliches Recht der Universität Frankfurt/Main, sieht
ganz schwarz für die Hochsicherheitszertifikate:
"Akkreditierte Signaturen sind praktisch tot. Grund sind aber
nicht die Anbieter, sondern die potenziellen Kunden – sie
brauchen akkreditierte Signaturen nicht." Im B2C verschlechtere ein
Kunde durch die Beweisvermutung einer qualifizierten Signatur auf
eigene Kosten seine Situtation – er verschafft im
Wesentlichen seinem Vertragspartner ein Beweismittel gegen sich
selbst (vgl. DuD -
Datenschutz und Datensicherheit, 2002/5, S. 276). Und:
"Der B2B-Bereich kommt unter definierten
Rahmenbedingungen auch ohne akkreditierte Signaturen wunderbar aus.
Rettung verspricht auch keine elektronische Rechnung für den
Vorsteuerabzug. Eher werden kleine und mittlere Unternehmen
Sammelrechnungen per Papier verschicken als ihre gesamten Prozesse
auf akkreditierte Signaturen einzurichten. Die Zukunft gehört
fortgeschrittenen Signaturen in geschlossenen
Benutzergruppen."
Auf fortgeschrittene Signaturen von TC Trustcenter setzt derzeit
auch die Deutsche Bank 24 bei einem Pilotprojekt
einer multifunktionalen Bankkarte (Websign 24+). Aktuell
schrieb
TC
Trustcenter in einer Pressemitteilung: "Viele sind
überrascht über den Ausstieg der Deutschen Post World Net
aus dem Zukunftsgeschäft mit der digitalen Signatur." TC
TrustCenter habe bereits im letzten Jahr eine breit angelegte
empirische Studie durchgeführt und darin die Marktentwicklung
analysiert und prognostiziert: "Diese ist exakt deckungsgleich
mit der aktuellen Entwicklung."
Erfolgreiche Projekte zeigten einen großen Markt für Signaturen im Unternehmensbereich (B2E und B2B). Jedoch: "Die digitale Signaturkarte für 'jedermann und jede Anwendung' (B2C) war in der Vergangenheit oftmals mehr publicity- und medienwirksamer Wunschgedanke als pragmatisch mit breitem Anwendungsnutzen versehen. Aber auch in diesem mittelfristig attraktiven Anwendungsfeld sind die Voraussetzungen geschaffen und werden die Nutzenpotenziale deutlich. Treiber sind die Finanzdienstleister, Bund, Länder und Kommunen, das Gesundheitswesen sowie die Telekommunikationsindustrie. Die flächendeckende Verbreitung wird sich über die nächsten drei Jahre erstrecken", so die Zukunftsaussichten laut TC Trustcenter.
Bedenken angesichts der aktuellen Marktlage äußert
Rainer Gerling, Datenschutzbeauftragter der Max-Planck-Gesellschaft (MPG):
"Solange jeder Anbieter von Signaturlösungen sein eigenes
inkompatibles Süppchen kocht, ist es für den Anwender
wenig attraktiv einzusteigen. Erst uneingeschränkte
Kompatibilität kann eine Marktdurchdringung bringen. Die MPG
verzichtet bisher auf gesetzeskonforme Signaturlösungen und
setzt bei Signaturen und Verschlüsselung bei E-Mail PGP/GnuPG ein."
Auch Andrea Muth von TeleCash sieht offene Standards,
eine Beschränkung auf wenige, untereinander kompatible
Trustcenter und die Abkehr von Insellösungen als
Erfolgsfaktoren der digitalen Signatur. Sie werde "erst dann
erfolgreich sein, wenn der Nutzen des Verbrauchers die
Zugangshürden (Beschaffung, Kosten) übersteigt und das
Zertifikat multifunktional eingesetzt werden kann." Als
mögliche Multiplikatoren könnten Kreditinstitute
fungieren.
"Akkreditierte Trustcenter haben ihre Existenzberechtigung.
Sie sind technologisch sehr gut und vergleichbar mit dem TÜV
für unsere Autos: Verglichen mit anderen Ländern, sind
deutsche Autos sicherer. Die stetige Prüfung zahlt sich auf
unseren Straßen aus. Auch das Internet braucht eine solche
professionelle Ordnung", meint Ismet Koyun,
Geschäftführer von KOBIL Systems. "Deutschland
hat die digitale Signatur ins Leben gerufen. Da es eine
deutsche/europäische Strategie ist und keine amerikanische,
traut man dem zukünftigem Erfolg jedoch nicht."
Dennoch stelle sich die Frage, ob man mit der qualifizierten Signatur ohne Anbieterakkreditierung nicht die bessere Wahl treffe: mit den gleichen technischen Komponenten, aber ohne teure Zulassungsverfahren. "Nicht jeder Mitarbeiter einer Firma hat Zeichnungsbefugnis, aber der Zugriff auf sensitive Daten muss überall geschützt sein", gibt Koyun zu bedenken.
"Der Aufbau von Infrastrukturen für die Digitale
Signatur benötigt Zeit und verursacht erheblichen Aufwand. Ob
oder wann sich diese Investitionen rechnen, ist für die
Anbieter in diesem neuen Markt kaum abzuschätzen. Grund
hierfür ist unter anderem, dass der Nutzen einer
Signatur-Anwendung häufig nicht oder zumindest nicht
nur beim Inhaber der Karte liegt. Daher müssen meines
Erachtens diejenigen Modelle überdacht werden, bei denen die
Kosten für die Signaturkarte ausschließlich vom Anwender
zu tragen sind", gibt der Bundesbeauftragte für den
Datenschutz, Dr. Joachim Jacob, zu bedenken, und:
"Weiter sollte der Anwendungsbereich – und damit der
Markt – des Signaturgesetzes genauer eingegrenzt werden. So
sehr ich auch den Einsatz sicherer Systeme fordere: Nicht jeder
Zahlungsvorgang im Internet benötigt eine qualifizierte
digitale Signatur."
Ähnliche Bedenken äußert Prof. Dr. Helmut Reimer
vom TeleTrusT
Deutschland e.V.: "TeleTrusT hat bereits im November
1998 darauf hingewiesen, dass theoretisch begründete
Forderungen nach höchster Sicherheit und die darauf gerichtete
gesetzliche Regulierung marktgerechte Anwendungen der Digitalen
Signatur nicht stimulieren." Geschäftsprozesse
benötigen angemessene Sicherheit, ihre Anforderungen seien
genauso individuell wie die Prozesse selbst. "Meist ist es im
Leben eben nicht so, dass sich die an einem Geschäftsprozess
Beteiligten überhaupt nicht kennen und die Sicherheit deshalb
allein an einer Hochsicherheits-Signatur zu verankern ist. Die
Geschäftswelt ist, wie sie ist – nicht wie
Sicherheits-Theoretiker sie sich wünschen
mögen."
Auf nicht-qualifizierten Zertifikaten beruhende Signaturen würden behördlicherseits (RegTP) zumindest indirekt a priori mit einer Unsicherheitsvermutung belegt und damit diskreditiert. TeleTrusT sieht zwei Alternativen, um mittelfristig Signaturanwendungen zu verbreiten: "Entweder orientiert sich die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) darauf, die Flexibilität und Anwendungsorientierung von Zertifizierungsdiensteanbietern zu akzeptieren und zu fördern; was bedeutet, dass ihre Aufsichtsfunktion gegenüber angezeigten Dienstleistern wichtiger wird als ihre Rolle als Wurzelinstanz für akkreditierte Anbieter. Oder die öffentliche Hand beteiligt sich maßgeblich an den durch das Signaturgesetz geforderten Infrastrukturaufwendungen, indem zum Beispiel Personaldokumente mit Signaturfunktion eingeführt werden."
Auch nach Ansicht des Instituts für Telematik,
Trier zeigt der Ausstieg der Deutschen Post Signtrust, dass
"der Staat das Thema Sicherheitsinfrastruktur fürs
Internet nicht kommerziellen Anbietern überlassen darf".
Prof. Christoph Meinel, Direktor des Forschungs- und
Entwicklungszentrums, befürchtet, dass die Durchsetzung der
digitalen Signatur in Deutschland "nun noch stärker in
die Sackgasse" geraten werde und forderte den Staat auf,
"endlich seine hoheitliche Aufgabe wahrzunehmen, um im
digitalen Zeitalter die Sicherheitsinfrastruktur für den immer
bedeutender werdenden elektronischen Handel zu garantieren".
Meinel zog einen Vergleich mit der Sicherheit, die amtliche
Personalausweise und Pässe bieten.
Quelle: Studie
"Zertifizierungsdienste-Anbieter in Deutschland", Institut für Telematik ( ![]() |
Stand: März 2002 | |||
* einziger Anbieter eines
ausschließlichen Zeitstempeldienstes ist Authentidate (![]() |
||||
Telesec | Medizon | TC Trustcenter | D-Trust | |
---|---|---|---|---|
Eigenes Trustcenter | ja | nein (Signtrust) | ja | ja |
Komponente zur Schlüsselerzeugung | Schlüsselgenerator TC-SG Deutsche Telekom | Schlüsselgenerator KG-DPAG Deutsche Post | Smart Card StARCOS, Giesecke & Devrient (G&D) | Smart Card MICARDO Public, Orga ("D-TRUST-CARD") |
Schlüsselspeicherung und Signatur-Erstellung | PKS-Card, Deutsche Telekom | SEA-Card, Deutsche Post | Smart Card StARCOS, G&D | Smart Card MICARDO Public, Orga |
Systemvoraussetzung | MS Windows 95/NT4 | MS Windows 9x,/NT4/2000 | MS Windows 98/NT/2000 | MS Windows 9x/NT/2000 |
Darstellung zu signierender Daten | TCrypt-SigG, Deutsche Telekom | Plug-in eTrust Mail für MS Outlook, Lotus Notes R5 | SecSigner, Sec-Commerce | ID2/Smarttrust Personal i. V. m. MS Outlook |
Überprüfung signierter Daten | TCrypt-SigG, Deutsche Telekom | Plug-In Signtrust eTrust Mail für MS Outlook, Lotus Notes R5 | SecSigner, Sec-Commerce | ID2/Smarttrust Personal i. V. m. MS Outlook |
Empfänger-Voraussetzung | wie Signierender | wie Signierender | wie Signierender | S/MIME-fähiger E-Mail Client und Root-Zertifikat |
Sicherer Verzeichnis-Dienst | ÖVTC-Verzeichnis-Dienst, Deutsche Telekom | DIR-DPAG, Deutsche Post | TC-DIR, TC Trustcenter | OCSP-Responder, Secunet |
Zeitstempeldienst* | (für PKS-Nutzer) | TSS Timeproof | k. A. | k. A. |
Kosten | Chipkarte einschließlich Attribut-Zertifikat:
€ 27,35 jährlich: € 49,83 |
Chipkarte inkl. Gebühr
für ein Jahr: € 150,- jährlich: € 75,- |
k. A. | Chipkarte inkl. Gebühr für 3 Jahre: € 49,- |
Internet-Adresse | ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Zertifizierungsdiensteanbieter, die nach dem deutschen Signaturgesetz als Trust Center ("Elektronischer Notar") arbeiten dürfen und keine eingeschränkten Kundenkreise haben. Hinzu kommen als Anbieter für Notare, Rechtsanwälte und Steuerberater die DATEV, die Bundesnotarkammer sowie verschiedene örtliche Rechtsanwalts- und Steuerberaterkammern.
Die Regierung scheint indes beim bisherigen Modell bleiben zu
wollen. Regina Wierig antwortete als Pressesprecherin des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie: "Die Bundesregierung hat mit dem
Kabinettbeschluss vom 16. Januar 2002 ein deutliches
Bekenntnis zum breiten Einsatz elektronischer Signaturen bei
E-Government-Dienstleistungen abgegeben. Hierbei sollen die
qualifizierten elektronischen Signaturen überall dort zum
Einsatz kommen, wo dies nach Rechtsvorschriften erforderlich ist
oder, zum Beispiel aus Gründen der Beweissicherheit, geboten
erscheint. Die Bundesregierung begrüßt hierbei
ausdrücklich, dass Zertifizierungsdiensteanbieter auf Basis
der freiwilligen Akkreditierung Signaturprodukte und
Dienstleistungen anbieten, die einem hohen Sicherheitsstandard
entsprechen"
Keinen Grund für Unruhe sieht Judith Balfanz, Leiterin
Marketing bei der AuthentiDate International AG:
"Wir – als akkreditierter Anbieter – halten es in
erster Linie für wichtig den Markt nicht unnötigerweise
zu verunsichern. Es gibt nach wie vor noch mehrere akkreditierte
Anbieter, sodass das Ausscheiden eines Einzelnen nicht
überbewertet werden sollte." Im Übrigen verwies
Balfanz auf bestehende Lösungen zur SigG-konformen Rechnungsstellung
(E-Billing). Es habe sich gezeigt, "dass Unternehmen
insbesondere im Bereich E-Billing außerordentlich hohe
Einsparpotenziale innerhalb kürzester Zeit realisieren
können. Dies wird allein durch qualifizierte Signaturen
möglich. Diese können bei Einsatz geeigneter, bereits
verfügbarer Technik, die Kosten der Wirtschaft senken –
nicht erhöhen. Entsprechende ROI-Betrachtungen haben
wir bereits durchgeführt."
Die Bundesdruckerei-Tochter D-TRUST GmbH fokussiert
ebenfalls weiter auf qualifizierte elektronische Signaturen:
"Wir richten unser Engagement jetzt noch stärker auf den
Bereich öffentliche Verwaltung", so die
D-TRUST-Geschäftsführer Norbert Frauböse und Achim
von Berg. Auch sie führen zudem positive Beispiele an,
beispielsweise den digitalen Dienstausweis für
Bundesbehörden (vgl.
S. 39), eine Bürgerkarte für Bremerhaven, Ulm
und Passau sowie ein Projekt beim Europäischen Patentamt,
über das derzeit 700 Patentanwälte neue Patente mittels
D-TRUST-Signatur online anmelden.
Peter Willig, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der DATEV
eG schrieb: "Die DATEV forciert nach wie vor die
digitale Signatur für den elektronischen Rechts- und
Geschäftsverkehr. Sie ist überzeugt, dass auf diese Weise
eine sichere Infrastruktur für E-Business und E-Government
geschaffen wird." Die teilweise pessimistischen
Einschätzungen zur zögerlichen Verbreitung der digitalen
Signatur teile man deshalb nicht, sondern sei im Gegenteil
"der Auffassung, dass der elektronische Rechtsverkeht dann
eine breite Nutzung findet, wenn passende Anwendungsfelder für
den Einsatz gegeben sind." Bei Steuerberatern,
Rechtsanwälten und Wirtschaftsprüfern seien diese bereits
heute vorhanden. Die DATEV arbeite an weiteren Szenarien, etwa bei
elektronischen Rechnungen.
© SecuMedia-Verlags-GmbH, D-55205 Ingelheim,
KES 2002/3, Seite 24