Thema der Woche

02. Oktober 2000

Malware vs. PDA & Co.

Das wär doch nett: Ein Security Device in der Westentasche, mit dem man nicht nur Termine organisiert, sondern dem man auch kleine und große Geheimnisse wie Passwörter und Signaturschlüssel anvertrauen kann. Personal Digital Assistants (PDAs) und Handys schienen sich für diese Zwecke anzubieten.

Mit einem Mehr an Möglichkeiten und Netzwerkfunktionen drohen diese Geräte aber ihre Unschuld zu verlieren - oder haben das bereits: IR-Schnittstellen, Internetzugang, nachladbare Softwaremodule und Skriptsprachen erlauben auch auf den vermeintlich sicheren Geräten Trojanische Pferde und Viren. In den letzten Wochen sind bereits externer Link  Prototypen für PalmOS-Viren und externer Link  -Trojaner auf der Bildfläche erschienen. Zwar handelt es sich hierbei noch um harmlose Vertreter ihrer Gattung - das traf 1995 aber auch auf den ersten Word-Makro-Virus zu. Die Anti-Viren-Softwareschmieden bereiten sich offensichtlich vor: Erste Virenscanner(-Betaversionen) für den Palm sind zumindest schon bei externer Link F-Secure und externer Link Symantec verfügbar.

Und das Handy? Das wird nach WAP-Script und Softwareupdates per "Luftschnittstelle" wohl auch seine sichersten Tage hinter sich lassen. Selbst auf Chipkarten wird man genau achten müssen, wenn die Idee einer Multiapplikationskarte à la Windows-Card Schule macht: Werden die Barrieren zwischen den verschiedenen Programmen halten? Oder müssen wir dann auch bei der Paradehardware für Datenkapselung erleben, wie eine eingeschleppte Malware andere Anwendungen ausspioniert? PDAs scheinen für einen konsequenten Speicherschutz bereits nicht mehr geschaffen. Passwörter auf Systemen zu speichern, die IR-Schnittstellen besitzen oder Synchronisation und Backup mit einem Windows-Host erlauben, muss man wohl als riskant einstufen.