[Kongresslogo] 9. Dt. IT-Sicherheitskongress IT-Sicherheit geht alle an!

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erschienen in: <kes> 2005#2, Seite 21

Rubrik: BSI-Kongress 2005

Schlagwort: Vorbericht

Zusammenfassung: "IT-Sicherheit geht alle an!" – so lautet das Motto, unter dem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vom 10.–12. Mai 2005 seinen 9. Deutschen IT-Sicherheitskongress in der Stadthalle Bonn Bad Godesberg ausrichtet.

Autor: Von Anja Hartmann, Bonn

Getreu dem Kongress-Motto widmet sich die Veranstaltung in diesem Jahr vornehmlich denjenigen Sicherheitsthemen, denen Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag zunehmend begegnen: die elektronische Gesundheitskarte, e-Reisepässe, Mobile Computing, Internet-Sicherheit, biometrische Anwendungen, Zertifizierung, Digital Rights Management (DRM) und Spam-Abwehr.

Vieles davon hat bereits in den Alltag Einzug gehalten, manches steht kurz vor der Einführung. Das Motto entspricht nicht nur von der Diktion her dem Zeitgeist, sondern drückt vor allem auch die Wichtigkeit des Themas aus. IT-Sicherheit ist ein Thema für jedermann und der Kongress hat deshalb die wichtige Aufgabe, neben der Präsentation von technischen Entwicklungen und neuen Lösungsansätzen auch die Sensibilität für die Breite des Themas zu stärken. Denn es ist in jedem Fall der richtige Weg, auf Prävention zu setzen. Und dazu gehört neben Fach- und Sachkompetenz nun einmal ein gehöriges Maß an Bewusstsein.

IT-Sicherheit geht alle an: Hersteller, Anwender, Politiker, Wirtschaft, Wissenschaft, Bürgerinnen und Bürger vom Jugendlichen bis hin zu den Senioren. Der Kongress behandelt Hintergründe, Fragen, Entwicklungen, Lösungen, aber auch die Frage, was jeder selbst dazu beitragen kann, damit unsere Informationstechnik sicher und nützlich ist.

[Foto: Podiumsdiskussion auf dem BSI-Kongress]
[Foto: Vortrag auf dem BSI-Kongress]Egal ob in Diskussion, Vortrag oder Plenum: Der BSI-Kongress liefert eine Plattform zum Austausch hochkarätigen Fachwissens.

Dies alles spiegelt sich im Programm wider: Die Plenumsveranstaltungen widmen sich den globalen Fragen bei der Anwendung technischer Errungenschaften, der Schwerpunkt der Präsentationen in den zehn thematischen Sektionen liegt traditionsgemäß auf eher technischen Gebieten. Damit ist gewährleistet, dass so aktuelle Themen wie IT-Sicherheits-Token, Plattformsicherheit und Interoperabilität ebensowenig zu kurz kommen wie das Sicherheits-Management.

Auch aktuelle Arbeiten des BSI selbst werden auf dem Kongress präsentiert: Beispiele hierfür sind eine mikrokernbasierte Sicherheitsarchitektur, der IT-Grundschutz, Pervasive Computing und die Vorstellung der Ergebnisse einer Anti-Spam-Studie. Spam-Mails sind nicht nur ein lästiges Übel für alle Internetnutzer, häufig genug stellen sie auch eine Gefahr dar. Deshalb wird sich ein ganzer Workshop mit der aktuellen Situation und möglichen Abwehrstrategien auseinandersetzen.

Gerade am Beispiel von Spam und Malware per E-Mail wird schnell klar: Jeder kann zum Opfer werden, durch Viren, Würmer und Trojanische Pferde, durch Phishing und vielem anderen mehr. Zudem kann jeder durch sein eigenes Handeln angesichts derartiger E-Mails oder durch mangelnde PC-Sicherheit viele andere bedrohen oder zumindest belästigen – man denke hier an die so genannten Bot-Netze, in denen schlecht gesicherte Systeme zum Werkzeug von Angreifern werden. Es herrscht daher wohl Einigkeit, dass IT-Sicherheit eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft ist; sie ist eine große Herausforderung, der wir uns zu stellen haben, wenn die Informationsgesellschaft Bestand haben soll.

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Tagungsband

[Coverscan Tagungsband]

Zum Kongress erscheint ein 368-seitiger Tagungsband, den alle Teilnehmer vor Ort erhalten. Andere Interessierte können ihn ab 10. Mai 2005 über den Buchhandel oder direkt beim SecuMedia-Verlag bestellen (auch online auf [externer Link] http://buchshop.secumedia.de):

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (Hrsg.), IT-Sicherheit geht alle an!, Tagungsband zum 9. Deutschen IT-Sicherheitskongress, Gau-Algesheim 2005, gebunden, ISBN 3-3-922746-99-3, 49,10 €

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Gesellschaftliche Herausforderung

Das Motto "IT-Sicherheit geht alle an!" assoziiert auch Aussagen wie "IT-Sicherheit betrifft jeden" und "IT-Sicherheit für alle". Beide sind richtig und wichtig. Und doch: Leben wir auch danach? Die Herausforderung ist an sich nicht neu. Bereits im Tagungsband zum 4. Deutschen IT-Sicherheitskongress 1995 stand zu lesen: "Die weit verbreitete Sichtweise, dass IT-Sicherheit ein vornehmlich technisches oder allenfalls technisch-organisatorisches Problem sei, greift in Anbetracht der zunehmenden Nutzung von Informationstechnik in allen Lebensbereichen (...) zu kurz. IT-Sicherheit wird vielmehr zu einer immer stärkeren Herausforderung, für deren Lösung es neuer Konzepte bedarf" (Hartmann 1995: "Ganzheitliche IT-Sicherheit").

Seitdem hat sich vieles verändert – und zwar nicht nur in technischer Hinsicht, sondern besonders auch bezüglich des Sicherheitsbewusstseins in den Köpfen der Hersteller, Anwender und Nutzer, bei den Beratungsansätzen der Consultants und auch in Verwaltung und Politik. IT-Sicherheit ist mittlerweile ein etabliertes Thema – leider in einer verhältnismäßig immer noch kleinen "Szene" – und wird auch in Zukunft einen festen Platz haben. Wichtig bleibt aber neben der Weiterentwicklung bestehender Ansätze die stärkere Einbeziehung von Kulturelementen. Denn eine Stärkung der IT-Sicherheit geht ganz wesentlich mit der Stärkung der IT-Sicherheitskultur einher.

Die OECD verfolgt deshalb seit einigen Jahren die Umsetzung ihrer "Richtlinie für die Sicherheit von Informationssystemen und -netzen: Auf dem Weg zu einer Sicherheitskultur", die europäische IT-Sicherheitsbehörde ENISA ist mit dem Aufgabenschwerpunkt "Stärkung der Awareness" angetreten. Sicherheitskultur zur Prävention von Risiken und Nebenwirkungen neuer Technologien ist nicht länger ein als Außenseiteransatz belächeltes Konstrukt, sondern zu einem gesellschaftlich anerkannten und geförderten Konzept geworden.

[Foto: Poster-Session auf dem BSI-Kongress]
Auch in diesem Jahr wird es wieder kurzfristig besetzte Poster-Sessions zu hochaktuellen Themen geben.

Allen Plenumsveranstaltungen ist deshalb der Blick über den Tellerrand der technischen Aspekte hinaus gemein. Und alle behandeln sie Themen, die von großer praktischer Relevanz sind und jeden Bürger in seinem Handeln tangieren: Wie ist es zum Beispiel um Fragen der Vertraulichkeit bei der Gesundheitskarte bestellt? Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich durch mobilen Technikeinsatz und welche Herausforderungen sind damit verbunden? Braucht es neue Methoden zur Bekämpfung neuer Kriminalitätsformen im Internet?

Zur Erörterung dieser im Jahr 2005 hochaktuellen Themen hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hochrangige Vertreter aus Politik, öffentlicher Verwaltung und Wissenschaft geladen. Bundesinnenminister Otto Schily wird den Kongress eröffnen und Strategie sowie Aktivitäten der Bundesregierung zur Stärkung der IT-Sicherheit erörtern. Der Präsident des Bundeskriminalamtes Jörg Ziercke, der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Schleswig-Holstein Dr. Thilo Weichert und die Leiterin des Fraunhofer Instituts für Sichere Telekommunikation Prof. Dr. Claudia Eckert greifen im Verlaufe der Tagung das Motto auf und berichten aus ihren jeweiligen Blickwinkeln vom Stand der Entwicklungen und den noch zu gehenden Weg hin zu einer angemessenen IT-Sicherheitskultur.

Biometrische Verfahren und ihre Anwendungsfelder schließlich ziehen sich als Thema durch den gesamten Kongress. Ein besonderer Höhepunkt ist die abschließende Podiumsdiskussion: Biometrie – eine neue Bürgertechnologie. Hier finden Vertreter unterschiedlicher Fachrichtungen und Positionen zusammen, um gemeinsam mit den Kongress-Teilnehmern über das Spannungsverhältnis zwischen Komfort und Sicherheit zu diskutieren.

Nicht nur in Sachen Pass-Biometrie hört IT-Sicherheit nicht an nationalen Grenzen auf. Internationale Entwicklungen und technische Verflechtungen spielen eine immer größere Rolle. Deshalb hat das BSI auf seinem diesjährigen Kongress wieder verstärkt internationale Redner eingeladen. Ronald Krebs von der National Security Agency und Prof. Dr. Willem Jonker von Philips Research Eindhoven sind nur zwei Beispiele dafür.

[Foto: Ausstellung auf dem BSI-Kongress]
Auch die Messestände der begleitenden Ausstellung bieten neben Informationen zu aktuellen Lösungen ein Forum für vertiefende Gespräche.

Praxis und Produkte

Last, but not least gilt es auf einen weiteren besonderen Anziehungspunkt hinzuweisen: die kongressbegleitende Ausstellung. Ein Rundgang über diese Messe zeigt, dass technisch vieles möglich ist und es auch zahlreiche Ansätze für organisatorische Fragen gibt.

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Kongressbegleitende Ausstellung

[Plan der begleitenden Ausstellung]

Stand Firma
F 1 [externer Link] IABG mbH
F 2 [externer Link] TÜV Informationstechnik GmbH
F 3 [externer Link] Rohde & Schwarz SIT GmbH
F 4 [externer Link] secunet Security Networks AG
F 5 [externer Link] Cordsen Engineering GmbH
F 6 [externer Link] Heine & Partner GmbH
F 7 [externer Link] Utimaco Safeware
F 8 [externer Link] CE-Infosys GmbH
F 9 [externer Link] cv cryptovision GmbH
F 10 [externer Link] Microsoft Deutschland GmbH
F 11 [externer Link] T-Systems GEI GmbH (ITC Security)
K 1 [externer Link] SecuMedia Verlags-GmbH
K 1 [externer Link] TeleTrusT e. V.
K 1 [externer Link] Vieweg Verlag/GWV Fachverlage GmbH
K 2 [externer Link] Beratung IT Security Services Bull GmbH
K 3 [externer Link] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
K 4 [externer Link] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
K 5 [externer Link] Infineon Technologies AG
K 6 [externer Link] Applied Security GmbH
K 7 [externer Link] media transfer AG
K 8 [externer Link] SRC Security Research & Consulting GmbH
T 1 [externer Link] Infodas GmbH
T 1 [externer Link] GeNUA mbH
T 2 [externer Link] Innominate Security Technologies AG
T 3 [externer Link] atsec GmbH
T 4 [externer Link] UIMCert GmbH
T 5 [externer Link] Fraunhofer-Institut Sichere Informationstechnologie
T 6 [externer Link] Hisolutions

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Das BSI hat den Kongress in bewährter Weise selbst konzipiert und inhaltlich gestaltet. Neben kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem eigenen Hause haben Experten der IT-Sicherheit aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung sowie aus Verbänden daran mitgewirkt. Dadurch gelang es erneut, ein breit gefächertes Programm zusammenzustellen.

Der Kongress wendet sich mit seinem Aufruf zur Teilnahme und Diskussion an alle, die Interesse an der IT-Sicherheit haben: an Hersteller, Anwender und Vertreiber, an Dienstleister und IT-Sicherheitsbeauftragte, an Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung und an fachkundige Multiplikatoren. Die Botschaft und Ergebnisse des Kongresses zielen jedoch noch weiter: Getreu dem Motto gilt es, technische Entwicklungen der IT-Sicherheit allen Betroffenen zu präsentieren und insbesondere den Anwendern nahe zu bringen.

Ein Blick auf die Anmeldungen zeigt deutlich, dass der 9. Deutsche IT-Sicherheitskongress wieder ein Stelldichein der IT-Sicherheitsszene sein wird. Längst schon ist er über die Landesgrenzen hinaus ein Begriff, eine Institution geworden und genießt hohes Renommee. Die Veranstalter freuen sich darüber und hegen gleichzeitig auch den tiefen Wunsch, dass alle Besucher und interessierten Beobachter das Kongress-Motto verinnerlichen und über die IT-Sicherheits-Szene hinaus in die Welt tragen werden.

Anja Hartmann ist Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).