News und Produkte

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erschienen in: <kes> 2007#5, Seite 94

Rubrik: News und Produkte

News und Produkte

Mobile Manager vernachlässigen Informations-Schutz

Nur gut jeder dritte Geschäftsreisende (36 %) schützt seine mobilen Daten – zu diesem Ergebnis kam vor kurzem eine SafeBoot-Befragung unter rund 350 Managern. Zugleich räumten dabei 80 % der Befragten ein, vertrauliche Daten mit sich zu führen, die auf keinen Fall Dritten in die Hände fallen sollten. Dabei bestätigte sich auch, dass sensitive und vertrauliche Daten häufiger in unbefugte Hände fallen als viele vielleicht vermuten: Immerhin jeder Zehnte gab an, dass ihm bereits mindestens einmal sein Notebook abhanden gekommen ist; einem der Manager ist dieses Missgeschick sogar schon dreimal passiert. Interessant dabei: Der Verlust durch Liegenlassen des Gerätes ereignete sich wesentlich häufiger als der bewusste Diebstahl.

Welche materiellen oder auch ideellen Folgen entstehen können, wenn vertrauliche Daten "verloren gehen", ist den Betroffenen scheinbar nur bedingt bewusst: Lediglich 22 % der Befragten stuften den damit verbundenen Schaden als gravierend ein. Über die Hälfte sehen bei Verlust oder Diebstahl nur die reinen Hardware-Kosten – und das, obwohl auf den meisten Festplatten auch heikle Daten frei zugänglich gespeichert sind.

"Das Ergebnis dieser Befragung zeigt, wie viel Sensibilisierung in den Unternehmen noch notwendig ist, um einen einheitlichen und hohen Security-Standard für mobile Daten zu erzielen", kommentierte SafeBoot-Geschäftsführer Fiete Marohn. Das Risiko, über mobile Systeme Daten an Dritte zu verlieren, besteht dabei für praktisch jedes Unternehmen: Kaum ein Manager ist heute noch geschäftlich ohne mobile Datenträger unterwegs. Die Ausstattung mit Notebook (84 %), PDA (18 %) oder Smartphone (14 %) fiel hingegen recht unterschiedlich aus. Immerhin: 55 % der Befragten zeigten sich an einer Verschlüsselungslösung für ihre mobilen Daten "interessiert" oder würden es sehr begrüßen, wenn ihr Unternehmen in eine entsprechende Lösung investieren würde. ([externer Link] www.safeboot.com/german/)

Malware: Web überholt E-Mail

Nach Erkenntnissen von Secure Computing sind E-Mails nicht länger das Malware-Transportmedium Nummer 1. Das Unternehmen habe eine deutliche Verschiebung hin zu Web-Seiten als Massenverteilungsinstrument für Viren, Würmer und Trojaner registriert. Anwender und Unternehmen sollten dringend prüfen, ob ihre Sicherheitsvorkehrungen hierauf eingestellt sind. Webbasierte "Drive-by"- oder Download-Angriffe stiegen laut Secure Computing im Vergleich zum Vorjahr um 150 % – jeden Tag entdecke man rund 5 000 kompromittierte Webseiten. Die Anzahl Malware-infizierter E-Mails sei dagegen im gleichen Zeitraum um die Hälfte zurückgegangen und diene heute vorwiegend gezielten Angriffen auf ausgewählte Empfänger.

Als aktuelle Beispiele für den Trend hin zum Web nennen die Sicherheitsexperten neben dem Exploit-Paket "Mpack-Kit" (vgl. S. 75ff) auch eine Website, die auf den ersten Blick genauso aussieht wie Youtube, deren Videos jedoch beim Herunterladen eine extrem aggressive Adware auf den PC installieren. Verstärkt im Kommen seien auch hybride Attacken: Dabei schalten Kriminelle auf verschiedenen Websites "bösartige" Banner, die unbedarfte User auf eine speziell präparierte Internetseite locken. Einmal dort angekommen, installieren sich – ohne entsprechende Sicherheitseinstellungen oder -systeme – im Hintergrund Keylogger auf die Rechner. ([externer Link] www.securecomputing.com)

Viren per Video

Vor Malware, die sich als so genannte Video Codecs tarnt, warnt Trend Micro. Um Video-Dateiformate auf dem Computer abzuspielen, benötigt die Player-Software den passenden Dekodierer: Wenn Videos nach dem Download gar nicht oder nur in schlechter Qualität dargestellt werden, handelt es sich oftmals um ein Codec-Problem. Viele Anwender suchen in solchen Fällen im Internet nach aktualisierten Codecs. Genau das nutze die Malware-Szene mittlerweile verstärkt aus.

Als Gegenmaßnahme empfiehlt das Unternehmen ein zeitnahes Aktualisieren des eingesetzten Video-Players, bevorzugt über eine automatische Update-Funktion. Ansonsten drohe die Verzögerung zwischen der Bereitstellung eines Sicherheits-Patches durch den Hersteller und der Installation auf dem Anwender-PC zum Verwundbarkeitsfenster zu werden: Diese Lücke reiche oft aus, um die Infektion des Systems zu ermöglichen. Auf den zusätzlichen Download von Media Codecs sollten Anwender hingegen verzichten, auch wenn sich dadurch ein (vermeintliches) Video nicht abspielen lässt. Nach Jahren des Wettbewerbs haben die Hersteller von Video-Playern die meisten gängigen Codecs in ihre Produkte integriert; weitere sind meist überflüssig und stellen ein vermeidbares Sicherheitsrisiko dar.

In Unternehmen und Organisationen sollten zudem klare Sicherheitsrichtlinien für den Einsatz von Video-Playern und den Download von Medieninhalten bestehen. Dazu gehört auch, dass die IT-Abteilung alle eingesetzten Video-Player standardisiert, eine Qualitätssicherung für diese Software gewährleistet und alle Versions-Upgrades unternehmensweit durchführt. Darüber hinaus sollten die Mitarbeiter verpflichtet werden, nur geprüfte Software-Versionen und geschäftsbezogene Inhalte zu verwenden, keine anderen Programme oder Codecs herunterzuladen und bei Video-Darstellungsproblemen ihre IT-Abteilung zu kontaktieren. ([externer Link] http://de.trendmicro-europe.com/)

Serienfertigung von Brennstoffzellen in Sicht

Rittal will 2008 mit der ersten Brennstoffzellen-Seriensystem-Fertigung beginnen. Das Unternehmen kündigte diesen Schritt im September auf dem 6. Brennstoffzellenforum Hessen an, das in Kooperation mit der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen (H2BZ-Initiative) und der IHK Wetzlar-Dillenburg in der Herborner Rittal-Unternehmenszentrale stattfand. Das Forum will Netzwerke mit dem Ziel aufbauen, marktfähige Brennstoffzellen-Lösungen voranzutreiben. Rund 120 Teilnehmer nutzten dieses Jahr die Gelegenheit, sich durch Referenten aus Industrie, Verbänden und öffentlichen Institutionen aus erster Hand über den Stand der entsprechenden Entwicklungen zu informieren.

Martin Roßmann, Hauptabteilungsleiter für Forschung und Grundlagenentwicklung bei Rittal berichtete auf dem Forum: "Wir müssen erfolgreiche Brennstoffzellen-Anwendungen nun zur Marktreife führen. Daher gehen wir im nächsten Jahr einen wichtigen Schritt und errichten in unserem Werk in Burbach eine erste Seriensystemfertigung." Geplant sei ein flexibles Brennstoffzellen-Baukastensystem: Den Kleinstleistungsbereich will Rittal mit Geräten abdecken, die eine Leistung von 300–600 W erbringen. Für den Mittel- und Hochleistungsbereich sind Systeme mit einer Leistung von 5–15 kW in Planung. Während die "kleinen" Brennstoffzellen beispielsweise Telefonzellen oder Internet-Terminals mit Strom versorgen können, sollen die leistungsstärkeren Systeme auch die Notstromversorgung von Rechenzentren ersetzen können. Derzeit kämen Brennstoffzellen bereits im Rittal-Geschäftsbereich Outdoor-Solutions erfolgreich zum Einsatz, wo sie unter anderem als unabhängige Energiequellen für Mobilfunk und Verkehrstechnik dienen. Testläufe bei der Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Jahr hätten, so Roßmann, die Leistungsfähigkeit der Systeme unter Beweis gestellt. ([externer Link] www.rittal.de)

Moderner Staat 2007

Wie wichtig tief greifende Veränderungen für den öffentlichen Sektor sind, welche erfolgreichen Lösungen bereits den Weg in die Praxis gefunden haben und wie die Modernisierung der Kommunen, der Landes- und Bundesverwaltung voranschreitet, will die Kongressmesse Moderner Staat vom 27. bis 28. November in Berlin zeigen. Insgesamt erwartet der Veranstalter Reed Exhibitions mehr als 3 000 Besucher.

[Logo: Moderner Staat] Da der Schutz kritischer IT-Infrastruktur nicht zuletzt den öffentlichen Verwaltungen hohe Standards abverlangt, betreut dieses Jahr das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als Partner und mit deutlich vergrößerter Standfläche den Themenpark IT-Sicherheit (Halle 8.2, s. a. S. 45). Neben dem BSI zeigen dort unter anderem Avira, Telco Tech und Netfox ihre Lösungen rund um die Absicherung von Verwaltungsprozessen, Kommunikationssicherheit im E-Government und Risikomanagement (8.2/112). SecuMedia ist ebenfalls mit einem Stand vertreten (8.2/125). Als Themensponsor konnte Microsoft gewonnen werden; das Unternehmen wird sich im Vortragsforum IT-Sicherheit unter anderem zu seiner Informations-Sicherheits-Strategie für die öffentliche Verwaltung beteiligen. Weitere Aussteller mit Sicherheits-Angeboten sind unter anderem Citrix (Halle 7.2a/49), HSM (7.2b/70), INFO AG/Heine und Partner (8.2/139) sowie retarus (7.2b/26).

Auf dem parallel stattfindenden Fachkongress berichten rund 100 Referenten über aktuelle Modelle aus den Bereichen E-Government, Prozess-/IT-Management, IT-Sicherheit, Personalmangement, Strategie & Organisation sowie Finanzmanagement. Erstmals wird der Kongress um die neuen Themen Immobilienwirtschaft und Finanzierungslösungen erweitert. ([externer Link] www.moderner-staat.com)

Risikomanagement-System für IT-Netze

Mit Service Risk Management (SRM) bringt Alcatel-Lucent ein neues Werkzeug auf den Markt, das Schwachstellen innerhalb von Kommunikationsnetzen erkennen und Vorschläge zu ihrer Beseitigung machen soll. Das Tool ist laut Anbieter speziell auf die Bedürfnisse von Netzbetreibern, Anbietern von Managed-Security-Services (MSS), mittelständischen sowie großen Unternehmen ausgelegt.

Vorhandene IT-Systeme und -Netze werden dazu laut Anbieter erfasst und in einer Datenbank abgebildet, die gleichzeitig bekannte Schwachstellen und Sicherheitsrisiken dokumentiert und regelmäßig durch das "Threat Management Center" aktualisiert. Gefüttert mit Informationen aus Operating-Support-Systems sowie Netz- und IT-Management-Systemen biete SRM auch einen Überblick über die Service-Level der IT-Infrastruktur. Die Sicherheitslösung arbeite daher beinahe in Echtzeit anstatt zur Analyse auf periodische Scans zu setzen. Werden Schwachstellen erkannt, bewerte das System sie hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkungen auf das Unternehmen. Somit sollen Administratoren schnell sehen können, wo Sicherheitslücken bestehen und wo entsprechende Maßnahmen am dringlichsten einzuleiten sind.

SRM entstand ursprünglich als gemeinsames Forschungsprojekt zwischen dem kanadischen Alcatel-Lucent Forschungs- und Innovationszentrum und dem Defense Research and Development Canada (DRDC, [externer Link] www.drdc-rddc.gc.ca). Das DRDC ist Teil des kanadischen Verteidigungsministeriums und kümmert sich um die wissenschaftlichen und technologischen Anforderungen der kanadischen Streitkräfte. SRM ist laut Anbieter ab dem 3. Quartal 2007 erhältlich. ([externer Link] www.alcatel-lucent.de)

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