News und Produkte

Ordnungsmerkmale

erschienen in: <kes> 2006#6, Seite 96

Rubrik: News und Produkte

News und Produkte

ISSE: Auszeichnungen für Banken-PKI und Einmalpasswortsystem

Anlässlich der Konferenz Information Security Solutions Europe (ISSE, [externer Link] www.eema.org/isse/) wurden in Rom am 11. Oktober der TeleTrusT Innovationspreis und der eema Award for Excellence in Secure Electronic Business vergeben.

Der TeleTrusT-Preis ging an T-Systems und T-Mobile für das Zugangsschutzsystem OneTimePass mobile. Das System eröffne über Handy einen einfachen, sicheren und kostensparenden Zugang zu geschützten Daten und biete so "eine innovative und vertrauenswürdige Lösung für den elektronischen Geschäftsverkehr, die realen Nutzen erzielt und eine Vorreiterrolle für die Verbreitung von Applikationen mit integrierter Sicherheit einnimmt", begründete TeleTrusT.

Das chipkartenbasierte (T-Mobile-SIM) System berechnet auf Knopfdruck im Mobiltelefon – ohne Funkverbindung – Einmalpasswörter. Sowohl der Software-Download als auch die initiale Registrierung beim Authentifizierungsserver erfolgen dabei "over the air". In Zukunft sollen weitere IT-Sicherheitsdienste von T-Systems OneTimePass mobile noch ergänzen ([externer Link] www.t-systems.de/innovationspreis/).

Der in Verbindung mit der Zeitschrift Infosecurity Today ausgeschriebene eema-Award ging an die Osloer Banking and Business Solutions (BBS) und das norwegische BankID Scheme. Das PKI-System ermöglicht Bürgern eine sichere digitale Identifizierung und elektronische Signaturen im Internet. Norwegische Banken haben seit Frühjahr 2005 bereits 600 000 BankID-Zertifikate ausgestellt und es werde erwartet, dass sich diese Zahl im kommenden halben Jahr verdoppele – im Endeffekt ist davon auszugehen, alle rund 2,3 Millionen norwegischen E-Banking-Anwender zu erfassen.

Das BankID Scheme umfasst neben allen norwegischen Banken auch einige weitere skandinavische Kreditinstitute und etliche Händler, insgesamt 182 Anbieter. Roger Dean, Head of Special Projects der eema kommentierte: "Das norwegische BankID-Projekt entspricht dem Innovations-Ziel des eema-Awards, indem es eine PKI verwirklicht hat, die eine kostengünstige und dennoch sichere Alternative zu Smartcards darstellt. BBS und das BankID Scheme haben dabei PKI-Standards Rechnung getragen und so ein hohes Maß an Flexibilität für den Anwender gewährleistet. Diese Lösung hat weltweit zahlreiche potenzielle Applikationen, darunter E-Payment und Online-Banking." ([externer Link] www.teletrust.de / [externer Link] www.eema.org)

IT-Security in Essen gut angekommen

Der "themenpark IT-Sicherheit" ist auf der Essener SECURITY gut angekommen wie zufriedene Besucher- und Ausstellerstimmen belegen. Von den insgesamt rund 40 000 Fachbesuchern der Messe zur klassischen Sicherheit haben zudem nach ersten Auswertungen des Ausrichters über 6000 Messegäste die Vorträge auf den von SecuMedia organisierten Security-Foren besucht. Alle dort gehaltenen Vorträge sind als Videostream und gegebenenfalls Handout über das Internet von [externer Link] www.security-forum.de/programm abrufbar. Die nächste SECURITY findet vom 7.–10. Oktober 2008 statt und wird voraussichtlich erneut Themenpark und Foren zur Informations-Sicherheit beherbergen. ([externer Link] www.security-forum.de / [externer Link] www.security-essen.de)

Verstärkung für die "Vordertür"

Microsoft hat neue Produkte seiner Geschäftskunden-Linie Forefront Security angekündigt: Forefront Security for Exchange Server beziehungsweise for SharePoint stehen Volumenlizenz-Kunden nach Firmenangaben ab Dezember 2006 zur Verfügung. Die Produkte sollen die 2007er-Versionen von Exchange und SharePoint gegen Malware, Spam und unerwünschte Inhalte schützen. Eine mehrschichtige Architektur mit neun Scan-Engines verschiedener Hersteller auf Basis der 2005 übernommenen Sybari Antigen-Produkte, eine tiefe Integration in den Server und eine spezielle Leistungsüberwachung sollen neben gutem Schutz auch eine optimierte Performance bieten.

Im Public-Beta-Stadium befindet sich die Forefront Client Security, die Desktop-, Laptop- und Server-Betriebssysteme vor Spyware, Rootkits sowie "traditioneller" Malware schützen soll. Zentrale Management-und Visualisierungsfunktionen sollen Sicherheits-Administratoren eine übersichtliche und vollständige Kontrolle sowie einfache Integration in bestehende IT-Umgebungen ermöglichen. Die Forefront Client Security public beta steht unter [externer Link] www.microsoft.com/clientsecurity zum Download bereit und soll im zweiten Quartal 2007 als Release erscheinen.

Drittens hat Microsoft neue Application-Optimization-Features für das Intelligent Application Gateway (IAG) herausgebracht, eine Remote-Access-Lösung, die SSL-VPN-Funktionen mit Web-Application-Firewall und Endpunkt-Security vereine; das IAG entstammt der diesjährigen Akquisition von Whale Communications. Die jetzigen Ankündigungen betreffen eine neue Version des Microsoft SharePoint Portal Optimizer und den neuen Dynamics CRM Optimizer. Diese Tools ermöglichen nach Anbieterangaben kundenindividuelle, richtlinienbasierte Zugangskontrolle, Inhaltskontrolle und verbesserten sicheren Fernzugang zu Microsoft Dynamics CRM 3.0 und SharePoint-Produkten. ([externer Link] www.microsoft.com/forefront/)

Phishing-Research-Tool als Open-Source

Der 3com-Geschäftsbereich TippingPoint stellt ein Phishing-Research-Tool namens Monkeyspaw als Open-Source-Software (OSS) zur Verfügung. Monkeyspaw arbeitet als Skript für das Firefox-Plug-in Greasemonkey und sammelt Informationen zu besuchten Websites, um diese auf ihre Legitimität zu prüfen (Site Owner, Server-Konfigurationsdaten, Lokation u. Ä.). Erkannte betrügerische Seiten werden an das CastleCops-Netzwerk gemeldet ([externer Link] www.castlecops.com). Monkeyspaw steht über das Blog von TippingPoints "Lead Counter-Fraud Engineer" Tod Beardsley zum Download bereit: [externer Link] www.planb-security.net/userscripts/monkeyspaw-howto.html ([externer Link] www.tippingpoint.com)

Web-Application-Firewall für verteilte Umgebungen

Breach Security hat die Version 2.0 seiner Web-Firewall-Appliance WebDefend Enterprise veröffentlicht. Eine neue Architektur soll dabei den Bedürfnissen großer Organisationen entgegenkommen, die eine Vielzahl räumlich verteilter Web-Appplikaitonen verwalten. Als Herzstück fungiere ein Management-Server, der zentralisierte Event-Verwaltung, feingranulares, rollenbasiertes User-Management sowie Administration ermögliche. Eine Lernfunktion soll zudem möglichst "enge" Applikations-Profile erstellen, um erwünschtes von inakzeptablem Verhalten zu unterscheiden und so die größtmögliche Chance zur Angriffserkennung umzusetzen. Als weitere Neuigkeit nennt Breach eine verbesserte Unterstützung dynamischer URLs bei der Profilbildung.

Die Integration in Webserver erfolgt entweder über ISAPI-Filter für Microsoft IIS oder Apache-Extensions. Zur Abwehr von erkannten Angriffen können Anwender laut Anbieter von Web-Applikationen abgemeldet und für ein späteres Wiederanmelden gesperrt werden. Für den Angreifer erscheine somit die Applikation selbst korrekt implementiert und gesichert, was die Wahrscheinlichkeit weiterer Angriffsversuche senke. Darüber hinaus bestünden die üblichen bekannten Abwehrmechanismen wie TCP-Resets, Session Blocking am Load-Balancers oder das Umschreiben von Firewall-Regeln.

Im Übrigen hat Breach Security bereits im Oktober die völlig neu erarbeitete Version 2.0 seiner Open-Source-Web-Application-Firewall ModSecurity für den Apache Webserver freigegeben. Das neue Modul soll flexiblere und verbesserte Angriffserkennung ermöglichen und zudem XML und Web-Services unterstützen. Gleichzeitig wurden auch das Monitoring-Tool ModSecurity Console und die ModSecurity Core Rules veröffentlicht, welche die unmittelbare Implementierung eines Basisschutzes für verbreitete Anwendungsfälle ermöglichen sollen (z. B. SQL-Injection, Cross-Site Scripting oder OS Command Execution). Die ModSecurity-Pakete stehen kostenlos auf [externer Link] www.modsecurity.org zum Download bereit. ([externer Link] www.breach.com)

Firmen, Finanzen und Fusionen