Editorial

Porträtfoto Norbert Luckhardt

Volljährig

Mit dieser Ausgabe vollendet die KES ihren 18. Jahrgang. Schon seit Januar 1985 hat der SecuMedia-Verlag mit diesem Titel eine eigene Zeitschrift der Kommunikations- und EDV-Sicherheit gewidmet. Dieses Jubiläum wollen wir zwar weder zum Anlass nehmen von Zuhause auszuziehen noch wilde Volljährigkeits-Parties zu feiern. Aber ein bisschen Tapetenwechsel soll der neue "Lebensabschnitt" schon bringen: Während sich die Inhalte der Zeitschrift Schritt für Schritt den veränderten Gegebenheiten von Technik und Gesellschaft angepasst haben, blieb ihr Äußeres – abgesehen von kleineren Korrekturen – über die Jahre relativ konstant. Ab der Ausgabe 2003/1 möchten wir unseren Lesern die KES in einem moderneren und klareren Erscheinungsbild präsentieren – die Vorbereitungen dazu laufen derzeit auf Hochtouren (und einen Vorgeschmack wird es ab Anfang Februar auf www.kes.info geben).

Viel hat sich verändert in diesen letzten 18 Jahren – gerade in der Computerei und ihren Sicherheitsbelangen: War Security anfangs noch im Wesentlichen als Abschirmdienst der Mainframes gefragt, die für die Elektronische Datenverarbeitung zuständig waren, so spricht heute praktisch niemand mehr von EDV. Mit dem Siegeszug der PCs, Client-/Server-Anwendungen und Datennetze wechselte das Sicherheits-Paradigma vom reinen Bunkerdenken der Großrechner-Ära über den Begriff IT-Sicherheit – Sicherheit der Informationstechnik – hin zur Informationssicherheit: Vor allem die Daten selbst sind als unternehmenskritische Ressourcen zu schützen, egal wo und in welchem Zustand sie sich gerade befinden.

Angesichts von Mobile Computing, Wireless LANs sowie der Konvergenz von Daten- und Telekommunikationsnetzen erlangt jedoch auch der Schutz der Infrastruktur selbst wieder eine höhere Bedeutung: Breitbandiger Internetzugang ist zwar heute per Festnetz-Flatrate fast schon zum Taschengeldpreis erhältlich. Unternehmenseigene Voice-over-IP-Gateways oder Funk-LANs könnten jedoch bei Nachwuchs-Hackern neben dem sportlichen Ehrgeiz auch wieder den Hunger nach Diensten wecken, die sie ansonsten teuer bezahlen müssten oder gar nicht zur Verfügung haben. Auch hochwertige Palm-PCs und (Sub-)Notebooks kann sich nicht jedermann leisten, sodass hier bei deren verbreitetem Einsatz im Außendienst ebenfalls eine erhöhte kriminelle Energie und in der Folge das plötzliche Verschwinden diverser Geräte zu erwarten sein dürfte.

Bleibt zu wünschen, dass Ihren Geburtstags-, Weihnachts- oder Managementgeschenken aus dem Bereich "Wunder der Technik" dieses Schicksal erspart bleibt. Und wo wir grade beim Wünschen sind: Sollten Sie noch bestimmte Wünsche an die "neue KES" haben, dann schreiben Sie uns doch einfach eine E-Mail an wunschzettel@kes.de (inaktiv!) – und kommen Sie sicher ins Neue Jahr!

© SecuMedia-Verlags-GmbH, D-55205 Ingelheim,
KES 2002/6, Seite 3