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WLANs überwiegend ungeschützt?

Ende August fand der internationale Wardriving Day statt, an dem gleichermaßen Hacker wie IT-Profis und Sicherheitsexperten angetreten waren, um in aller Welt mit handelsüblicher Ausrüstung durch Großstädte und Industriegebiete zu fahren und Funknetzwerke von Firmen nachzuspüren und deren Sicherheitseinstellungen zu testen. Das Ziel der Aktion ist es, Unternehmen, Behörden und sonstige Institutionen möglichst eindrucksvoll auf die enormen Sicherheitsrisiken beim Einsatz von ungeschützten Funknetzwerken aufmerksam zu machen.

Sechs Mitarbeiter des S3-Teams von Integralis hatten am Wardriving Day sowohl im Stadtkern als auch in den Industriegebieten im Kölner Raum 183 Funknetze lokalisiert. Die Bilanz: 67 % der gescannten Netze hatten für ihren WLAN-Datenverkehr keine Verschlüsselung aktiviert bei 26 % waren sogar noch die Standardwerte der Hersteller eingestellt (Default SSIDs). Integralis-Mitarbeiter Michael Müller kommentiert: "Wahrscheinlich können sich viele Menschen einfach nicht vorstellen, dass ein unsichtbares Funknetz gehackt werden kann. Dabei ist jeder geschickte Fünftklässler dazu mittlerweile in der Lage." Man müsse zwar nicht auf WLANs verzichten, sich aber der Risiken bewusst sein und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen inklusive Intrusion Detection ergreifen ([externer Link] www.integralis.de).

Sprach-, Gesichts- und Fingerabdruckerkennung auf einer Karte

Siemens Business Services (SBS) hat eine Lösung entwickelt, die Vergleichsdatensätze von gleich drei biometrischen Merkmalen auf einer einzigen Smartcard hinterlegen kann (Match-on-Card). Das Verfahren der SBS-Tochter Siemens Information Systems Ltd. komprimiert dazu die biometrischen Informationen zur Erkennung von Sprache, Gesicht und Fingerabdruck auf weniger als 10 Kilobyte. Auf Karten der neusten Generation mit 32 Kilobyte Speicherkapazität verbleibt damit noch genügend Platz für zusätzliche Anwendungen (etwa Bezahlfunktionen, digitale Zertifikate oder eine Speicherung medizinischer Basisinformationen).

Das Erfassungssystem, die Intelligent Digital Passport (IDP) Unit, nimmt die Stimme des Anwenders auf, fotografiert ihn mit einer integrierten Digitalkamera und registriert seinen Fingerabdruck. Die Daten werden beim Aufbringen auf die Karte komprimiert und verschlüsselt. Nach etwa zwei Minuten soll der gesamte Vorgang abgeschlossen und die Karte einsatzbereit sein.

Die Identifikation des Nutzers übernimmt der IDP Reader, der unabhängig vom Hersteller mit Geräten kombiniert werden könne, die Gesicht, Fingerabdruck oder Sprache des Nutzers aufnehmen. Der IDP Reader dekomprimiert, entschlüsselt und vergleicht den Vergleichsdatensatz auf der Karte mit den aktuell erfassten biometrischen Daten. Auf dem Server des Systems werden ausschließlich die Karten und individuellen Berechtigungen der zugeordneten Anwender verwaltet. Das System ist laut SBS ab sofort verfügbar und eigne sich für Bereiche, in denen hohe Anforderungen an die Sicherheit gestellt werden ([externer Link] www.sbs.siemens.com).

Bewegung blockiert Notebook

[Grafik: Aufbau der Caveo Anti Theft PC-Card]

Caveo Anti Theft ist eine PC-Card, die Notebooks vor Diebstahl schützen soll. Die US-Firma Caveo Technology hat sich dazu die Wegfahrsperren von Autos zum Vorbild genommen, die im Alarmfall die Zündung unterbrechen. Sobald Caveo Anti Theft durch seinen Bewegungssensor bemerkt, dass das Notebook bewegt wird, beginnt das System Warntöne auszusenden. Bei der Überschreitung eines voreingestellten Bewegungsradius erfolgt auf Wunsch ein lauter Alarm und zudem blockiert die PC-Card den Zugriff auf das Betriebssystem und auf die Chiffrier-Schlüssel in seinem gesicherten Speicher. Zur Sicherung baut das Gerät auf Festplattenverschlüsselung nach einem proprietären System. In Zusammenarbeit mit Hardwareherstellern könnte in Zukunft auch ein unmittelbares Blockieren von BIOS oder Festplatten möglich werden.

Nach Alarmauslösung muss zum Freischalten eine 16-stellige Emergency-PIN eingegeben werden. Das System arbeitet durch einen Akku nach Firmenangaben bis zu drei Wochen lang unabhängig vom Einschaltzustand des Notebooks und lässt sich manuell oder durch verschiedene vorprogrammierte Ereignisse automatisch scharf schalten (z. B. Bildschirmschoneraktivierung oder Suspend Mode). Caveo Anti Theft arbeitet mit Windows 98, 2000, ME und XP zusammen. Das Gerät ist im Online-Shop des Herstellers ([externer Link] www.caveo.com) oder im deutschsprachigen Raum über die KNAUS Computer-Peripherie-Handelsgesellschaft mbH erhältlich . Letztere bietet Caveo Anti Theft derzeit zum Einführungspreis von 109 € zzgl. MwSt. an ([externer Link] www.knaus.co.at).

PC Card Fingerprint Reader

[Foto: Precise 100 PC Card]

Für den Einsatz in Notebooks hat Precise Biometrics den Precise 100 PC Card vorgestellt. Das Gerät belegt einen PCMCIA Slot und kann auch während des Notebook Transports eingelegt bleiben, da sich der Sensor in der Karte versenken lässt (Pop Out Design). Die BioMatch-Software ermöglicht es, Passworteingaben durch einen Fingerabdruck zu ersetzen. Ohne weiteres wird die BioMatch Standard Software mit "Match on Server/PC" unterstützt, im Zusammenspiel mit einem Precise PC Card Chipkartenterminal (im zweiten PCMCIA Slot) auch das Match-on-Card-Prinzip, bei dem der Abgleich des Finger-Scans mit einer auf einer Chipkarte gespeicherten Vorlage erfolgt. Im Übrigen arbeitet die Precise 100 PC Card nach dem BioAPI Standard; Systemvoraussetzungen sind Windows 98 SE/ME/NT/2000 oder XP ([externer Link] www.precisebiometrics.com).

ZKA Zulassung für Chipkarten-OS

Giesecke & Devrient (G&D) hat die Zulassung des Zentralen Kreditausschusses (ZKA) für sein multifunktionales Chipkarten Betriebssystem SECCOS erhalten (Secure Chip Card Operating System). G&D ist damit der nach eigenen Angaben erste Chipkartenhersteller, der die vom ZKA herausgegebene Spezifikation für ein GeldKarten-Betriebssystem mit Signaturfunktion umgesetzt hat. SECCOS unterstütze neben der elektronischen Geldbörse sowie Verschlüsselung und Signatur elektronischer Transaktionen zudem ein breites Spektrum von nationalen und internationalen Debit Transaktionen, EC-Cash sowie das Home Banking Computer Interface (HBCI) und die Kreditkartenspezifikation EMV (www.gi-de.com).

Mehr Hochverfügbarkeit und Fehlertoleranz

Mit neuer Hard- und Software will Hewlett Packard (HP) mehr Fehlertoleranz und Hochverfügbarkeit ermöglichen. In der neuen Version 7.3-1 des Alpha-Rechner-Betriebssystems OpenVMS hat HP die Failover-Funktionen für Cluster-Umgebungen auf Served-Devices und direkt angeschlossene Geräte erweitert: Störungen eines Served-Devices würden dadurch nicht mehr zur Störung des Gesamtsystems führen, so sei ein Single Point of Failure eliminiert worden. Zudem habe man die Systemkomponente SYS$ACM mit einer integrierten Kerberos-Unterstützung sowie erweiterten Authentifizierungsoptionen versehen. OpenSSL und die Common Data Security Architecture (CDSA) stellen weitere Verschlüsselungsverfahren bereit. Andere Neuerungen bezögen sich auf die leichtere Portierung von Unix-Anwendungen sowie die Anbindung an Windows NT und Storage Area Networks (SANs).

Nahezu 90 Prozent mehr Prozessorleistung versprechen HPs neue NonStop-Server S86000 sowie die S76-Reihe. Die fehlertoleranten Systeme sind für den Einsatz in der geschäftskritischen Hochgeschwindigkeits- und Echtzeit-Informationsverarbeitung konzipiert und kommen mit einer Suite von Standard-Schnittstellen und Anwendungsumgebungen für Java-Applikationen und Web-Services auf den Markt. Im Übrigen will HP seine Zusammenarbeit mit anderen Softwareanbietern in der Zero-Latency-Enterprise-Initiative (ZLE) intensivieren, die auf die Optimierung von Real-Time-Umgebungen großer Unternehmen hinarbeitet ([externer Link] www.hp.com/go/zle/).

Besseres Klima

Die Leistungsfähigkeit von Computern und Rechenzentren (RZ) hängt nicht zuletzt von einer wirksamen Wärmeabfuhr ab. Für die RZ-Ebene experimentiert HP derzeit mit wärmesuchenden Robotern, die im Server-Raum patrouillieren und auf Zonen mit erhöhter Temperatur, so genannte Hot-Spots, achten. Wird ein Hot-Spot entdeckt, so soll der Roboter das Problem durch zusätzliche Kühlung oder eine Last-Umverteilung auf andere Systeme entschärfen. HP erwartet davon eine Reduktion der Kühlkosten um bis zu 25 Prozent.

Auf der Ebene einzelner Halbleiterchips soll in der Zukunft eine modifizierte Tintenstrahl-Technik zur Anwendung kommen, die zu einer effizienten und preisgünstigen Sprühkühlung mit einer nicht-leitenden Flüssigkeit weiterentwickelt wird. Die Sprüheinheit soll dabei Verteilung, Menge und Geschwindigkeit der Kühlflüssigkeit genau dosieren. Diese verdampft auf dem Chip, wird durch einen Wärmetauscher kondensiert und in den Flüssigkeitsvorrat zurücktransferiert. Da sich die Technologie auch zur Kühlung kompletter Platinen (z. B. Motherboards) eignen soll, könnte sie laut HP auch dichter gepackte, leistungsfähigere Systeme möglich machen ([externer Link] www.hp.com/de/).

NT/2000-Backup im laufenden Betrieb

BakBone Software hat für das vierte Quartal 2002 die Verfügbarkeit eines neuen Application Plugin Module (APM) für seine modulare Netvault-Massenspeicher-Management-Software angekündigt: VaultDR Online dient dem Disaster Recovery für Windows NT/2000, wobei Backups im laufenden Betrieb von Applikationen und Betriebssystem möglich sein sollen. Das APM unterstütze damit das VaultDR APM zum Wiedereinspielen von Festplatteninhalten ohne Betriebssystem-Reinstallation (Bare Metal Restore), das bereits jetzt für alle Intel-basierten Plattformen angeboten werde (u. a. Windows 9x/ME und NT/2000, FreeBSD, Linux, Solaris x86 und SCO Unix). Jede verfügbare BakBone-Software ist per Internet als kostenlose 45-Tage-Testversion erhältlich ([externer Link] www.bakbone.com).

Adressen

BakBone Software
Einsteinstr. 10
85716 Unterschleissheim
Tel.: 0 89/3 17 87-760
Fax: 0 89/3 17 87-769

Giesecke & Devrient GmbH
Prinzregentenstraße 159
81677 München
Tel.: 0 89/41 19-0
Fax: 0 89/41 19-20 20

Hewlett Packard GmbH
Herrenbergerstraße 130
71034 Böblingen
Tel.: 0 18 05/32 62 22
Fax: 0 18 05/31 61 22

Integralis
Gutenbergstraße 1
85737 Ismaning
Tel.: 0 89/9 45 73-0
Fax: 0 89/9 45 73-199

KNAUS Computer Peripherie Handelsgesellschaft mbH
Eisgrubengasse 2
2334 Vösendorf-Süd
ÖSTERREICH
Tel.: +43-1/6 98 56 78
Fax: +43-1/6 98 56 78 99

Precise Biometrics
Dag Hammarskjölds v 2
224 64 Lund
SWEDEN
Tel.: +46-46/311-100
Fax: +46-46/311-101

Siemens Business Services GmbH & Co. OHG
Otto-Hahn-Ring 6
81739 München
Tel.: 0 89/6 36-4 99 10
Fax: 0 89/6 36-49 12

© SecuMedia-Verlags-GmbH, D-55205 Ingelheim,
KES 2002/5, Seite 65