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Benchmarkanalyse zur Informationsgesellschaft

Studie "Wege in die Informationsgesellschaft" zeigt: Mobiltelefonie, Internet-Nutzung und Mobile Business boomen in Deutschland

Der BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien hat seine neue Studie "Wege in die Informationsgesellschaft" vorgestellt. Die jährliche Benchmarkanalyse zeigt, dass sich die Informations- und Kommunikationsgesellschaft im Jahr 2000 in Deutschland mit einer bislang nicht gekannten Dynamik entwickelt hat. Mehr als zehn Millionen Deutsche gingen erstmals online. Der Umgang mit PCs ist zu einer neuen Kulturtechnik aufgeblüht. In Deutschland gingen 7 Millionen PCs über die Ladentheken, Ende 2000 waren etwa 28 Millionen PCs in deutschen Unternehmen und Privathaushalten installiert, knapp 2 Millionen mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2003 wird fast jeder zweite Deutsche über einen PC verfügen.

Die Zahl der Mobilfunkteilnehmer hat sich mit 48 Millionen mehr als verdoppelt. Seit Jahren ist Deutschland international führend bei der Verbreitung von ISDN, knapp jeder vierte ISDN-Anschluss der Welt liegt in einem deutschen Haushalt oder Unternehmen. Deutschland gehört zu den ersten Ländern, in denen die neue Technologie DSL, die einen High-Speed-Internet-Zugang und große Bandbreiten für die Übermittlung von Sprache, Daten, Bildern und Musik verspricht, zum Einsatz kam. "Diese positive Entwicklung bringt Deutschland im Vergleich mit seinen wichtigsten Wettbewerbern einen großen Schritt voran", so BITKOM Präsident Volker Jung.

[Grafik: ISDN-Kanäle (1) DE=23, USA=5; TV-Kabel (2) DE=55, USA=65; DSL (3) DE=11, USA=35; Handys (1) DE=58, USA=40; Internet-Hosts (1, 4) DE=3, USA=21; Internet-Nutzer (1) DE=28, USA=48; PCs (1) DE=34, USA=65]
ITK-Infrastrukturen in Deutschland und den USA (Stand Dez. 2000)
Legende: (1) je 100 Einwohner • (2) je 100 Haushalte • (3) je 1000 Haushalte • (4) Stand Sept. 2000

Mobilität – Schlagwort der Zukunft

Insbesondere die Mobilkommunikation und die neuen Telekommunikationsdienste treiben den Markt für Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) in Europa. Jung: "Wenn das Internet mit mobilen Anwendungen zusammenwächst, explodieren die Märkte. Dies zeigen vor allem die sprunghaft steigenden Umsätze mit Mobile Business." Im mobilen elektronischen Handel wurden im vergangenen Jahr europaweit mehr als 2,5 Milliarden Mark umgesetzt. In Deutschland waren es 483 Millionen Mark. Bis zum Jahr 2003 darf man in fast allen europäischen Ländern von jährlichen Wachstumsraten von circa 200 % ausgehen. "Bei mobilen Technologien und Anwendungen liegt die besondere Stärke der europäischen und der deutschen Industrie. Mobility ist der alles bestimmende Technologietrend", erläutert Jung. Die aus den USA stammenden Slogans "Information at your fingertips" oder "Information everywhere, anyhow, anytime" werden nun von der deutschen, der europäischen und auch der japanischen Informations- und Kommunikationsgesellschaft umgesetzt. "Das mobile Internet der kommenden Jahre wird die Handschrift Europas tragen", ist sich Jung sicher.

[Grafik: DE B2C=274, B2B=209; IT B2C=276, B2B=199; GR B2C=217, B2B=168; FR B2C=186, B2B=143; ES B2C=149, B2B=113; FI B2C=31, B2B=29;]
Umsätze im Mobile Business im Jahr 2000 (in Mio. DM)

Politiker sind gefordert

Die Mittel, die zur Ersteigerung der UMTS-Frequenzen aufgewendet werden mussten, fehlen jetzt für Investitionen in die Netzinfrastruktur und neue Dienste. Vor diesem Hintergrund sollten alle weiteren politischen Maßnahmen unterbleiben, die eine dynamische Verbreitung neuer Informations- und Kommunikationsmedien behindern könnten. Hierzu zählen urheberrechtliche Abgaben auf PCs, Drucker und Handys ebenso wie Rundfunkgebühren im Internet. Auch die geplante Elektroaltgeräte-Richtlinie weist noch einige Stellen auf, an denen nachgebessert werden sollte. Die Novelle des Betriebsverfassungsgesetzes sollte der ITK-Branche mehr Flexibilität statt neuer, starrer Regelungen bringen. Zudem muss der Spitzensteuersatz gesenkt werden, um die Attraktivität für hochqualifizierte Arbeitskräfte zu erhöhen. Das Bewusstsein für Sicherheit im Internet muss in Politik und Öffentlichkeit verstärkt werden. Das Bildungssystem ist tiefgreifend zu restrukturieren, zu modernisieren und zu internationalisieren. Eine aktive, zielgerichtete Zuwanderungspolitik ist ebenfalls erforderlich.

Weitere Informationen:

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Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.

Axel Pols, Marktforschung und Außenwirtschaft
Tel: 0 69/24 24 16-50
Fax: 0 69/24 24 16-16
E-Mail: a.pols@bitkom.org

Elke Siedhoff, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0 30/2 75 76-1 10
Fax: 0 30/2 75 76-4 00
E-Mail: e.siedhoff@bitkom.org

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KES 1/2001, Seite 66